Vorverkaufsstart für das dritte NFL-Spiel in Deutschland – und wieder gibt es ein Ticket-Chaos!

Am Dienstag (11. Juli 2023) wurden die Eintrittskarten für die Begegnung zwischen den Indiana Colts und den New England Patriots freigegeben. Das Ticket-Drama in Zahlen: Knapp drei Millionen Ticketfragen, unzählig viele enttäuschte NFL-Fans und aberwitzige Weiterverkaufs-Preise im Netz.

NFL in Deutschland: Komplizierte Ticket-Prozedur

Es war eine Premiere, die viel besser nicht hätte gelingen können: Im November des vergangenen Jahres war die NFL das erste Mal überhaupt in Deutschland zu Gast. In München begeisterten die Tampa Bay Buccaneers und die Seattle Seahawks das Publikum derart, dass die Fans sich mehr Spiele wünschten.

Da die gewaltige NFL-Begeisterung auch der amerikanischen Liga zugutekommt, finden 2023 zwei Spiele in Frankfurt und 2024 erneut zwei Spiele in München statt.

Ordentlich Live-Spektakel für die in Deutschland stark gewachsene NFL-Community also. Doch was nach den Erfahrungen der beiden vorangegangenen Ticket-Verkäufe zu befürchten war, ist eingetreten.

Interessenten mussten sich noch vor dem eigentlichen Verkaufsstart per E-Mail-Adresse registrieren und bekamen einen Code zugeteilt. Die Codes wurden am Dienstag zum Verkaufsstart um 12 Uhr durchmischt und per Zufallsprinzip in eine Warteschlange eingetragen, um gleiche Chancen auf Karten zu gewährleisten.

In der Folge hatten einige wenige Fans das Glück, eines der etwa 45.000 Tickets ergattern zu können. Fast drei Millionen NFL-Fans gingen jedoch leer aus. Auf Twitter posteten viele Fans Screenshots von ihren Platzierungen in der Warteschlange und dokumentierten somit über 2.800.000 Ticketanfragen.

Besonders bitter: einige Fans landeten eigentlich weit vorne in der Warteschlange und wurden dann automatisch auf andere Plätze in der Warteschlange getauscht, von denen sie leer ausgingen.

NFL-Tickets in Online-Portalen viel teurer

Kurz nach dem Ausverkauf des Spiels lagen einige Karten dann gleich wieder zum Verkauf bereit. Bei Online-Marktportalen wie „Ebay“ fanden sich Ticketangebote mit irrwitzigen Summen.

Kosteten die Tickets beim Kauf über das offizielle Portal „ticketmaster“ 75 bis 225 Euro, so gab es auf „Ebay“ durchschnittliche Preise von 500 bis 1500 Euro pro Ticket.

Wie bei den letzten beiden Verkaufs-Phasen für die Deutschland-Spielen liegt der Verdacht nahe, dass einige der Weiterverkäufer die hohe Ticket-Nachfrage ausnutzen und die Karten nur aufgrund der erwartbaren Wertsteigerung erwerben, ohne je Intentionen zu haben, das Spiel zu besuchen. (sto)