Der Name Georg Hackl wird wie kein zweiter mit dem deutschen Rodeln verbunden. Doch künftig wird die Kufen-Legende Trainer in einem anderen Land.
Das gibt's doch gar nichtNachbarland schockt deutsche Rodler und wirbt Kufen-Legende Hackl ab
Das ist ein Schock für die deutsche Rodel-Szene und eine Niederlage abseits der Eisrinne! Rodel-Legende Georg Hackl (55) verlässt Deutschland und macht künftig gemeinsame Sache mit seinem größten Konkurrenten aus der aktiven Zeit.
Der „Hackl Schorsch“ wird ausgerechnet Trainer der Österreicher, das wurde am 19. April 2022 öffentlich. Ob er die Nachbarn wieder zu einer Rodel-Großmacht formen kann?
Die deutschen Rodler haben bei den vergangenen Winterspielen in Peking mit ihren zahlreichen Medaillen die Bilanz gerettet. Ist die deutsche Dominanz in Zukunft auch ohne Hackl möglich? Es ist auf jeden Fall ein Abgang, der schmerzt.
Das Angebot aus Österreich hat den dreimaligen Olympiasieger davon überzeugt, noch einmal etwas Neues zu probieren. Künftig arbeitet Hackl also als Trainer beim Verband des Nachbarlandes. Dort ist sein einstiger Dauerrivale Markus Prock (57) Präsident.
„Gemeinsam mit meinen Sportlern haben wir die Rodelwelt gerockt, jetzt ist es aber Zeit zu gehen“, sagte Hackl der Mediengruppe Münchner Merkur/tz am Dienstag. „Das Angebot war für mich lukrativ.“
Der 55-Jährige arbeitete seit vielen Jahren für den bei Olympia so erfolgreichen deutschen Verband. Vor allem seine Kenntnis von Technik und Material sind in der Szene einzigartig. Er hat vor den Highlights monatelang an Kufen gefeilt und das Material optimiert. Jetzt hat sich Prock die Dienste von Hackl gesichert. Der Österreicher sei mit einem Angebot auf ihn zugekommen, erklärte Hackl, das habe ihn sehr gefreut.
Der deutsche Verband bestätigte den Abgang zähneknirschend. „Ich habe lange mit ihm gesprochen, aber das Angebot war für ihn zu reizvoll“, sagte Sportdirektor Thomas Schwab der Mediengruppe Münchner Merkur/tz und nannte Hackl eine Leitfigur.
Felix Loch: Abgang von Georg Hackl tut extrem weh
Und was wird jetzt aus den deutschen Rodlern? Sie verlieren eine Ikone, eine Legende, die mit ihrer Erfahrung für einige Medaillen gesorgt hat. Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch (32) zeigte sich überrascht. „Dass uns der Schorsch verlässt, tut natürlich nach all den vielen gemeinsamen Jahren extrem weh“, sagte Loch, der mit Hackl gern zusammen in Rente gegangen wäre. „Für mich war er mehr als nur ein Trainer. Er kennt mich von klein auf und wir haben herausragende Erfolge zusammen gefeiert, sind gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen meiner Karriere gegangen.“
Neben den Olympia-Goldmedaillen 1992, 1994 und 1998 sowie zweimal Silber gewann Hackl, „Schorsch“ genannt, zahlreiche WM-Titel und insgesamt 33 Weltcuprennen. Im November 2020 war er in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen worden. Er soll am Donnerstag offiziell als Teil des Trainerteams in Österreich vorgestellt werden.
Eine Rückkehr nach Deutschland ist zumindest nicht ausgeschlossen. „Er weiß, dass unsere Türen für ihn geöffnet sind und bei unseren Nachwuchssportlern immer ein Platz für ihn wäre“, sagte Schwab. Bei den vergangenen Winterspielen in China hatte das deutsche Rodel-Team alle vier Wettbewerbe gewonnen und noch zweimal Silber geholt. (ubo/dpa)