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„Kein Witz“Olympia wieder mit „Anti-Sex-Betten“ aus Pappe: Sport-Stars geben Schlafzimmer-Einblicke

Werden sie etwa zur Olympia-Tradition? In Paris kommen bei den Olympischen Spielen erneut die in Tokio viel beachteten „Anti-Sex-Betten“ aus Pappe zum Einsatz. Erste Testberichte liegen vor.

von Béla Csányi  (bc)

„Sex vor einem Spiel? Das können meine Jungs halten, wie sie wollen. Nur in der Halbzeit, da geht nichts“, posaunte der frühere Bundestrainer Berti Vogts (77) einst das in Deutschland wohl bekannteste Zitat über Sex im Leistungssport in die Welt. Ein Thema sind die Zusammenhänge allerdings längst nicht nur im Fußball.

Auch Olympia hat seit jeher den gewissen Sex-Faktor – besonders im olympischen Dorf. Dort wird von Ausgabe zu Ausgabe über ausgeartete Medaillen-Partys und die arg strapazierten Kondom-Vorräte getuschelt. Seit Tokio ebenfalls Gesprächsthema: Die „Anti-Sex-Betten“, auf denen Tausende Athletinnen und Athleten während ihres Aufenthalts schlafen.

Olympia: Paris setzt auf Papp-Betten aus Tokio

In Tokio hatte Hersteller Airweave erstmals auf eine neue Generation des Schlafgemachs gesetzt, rein zweckmäßig war das Bettgestell dabei aus Pappkartons, um nach den Spielen für andere Zwecke recycelt werden zu können.

Schnell hatten im Zuge von Kontakt-Beschränkungen wegen Corona auch Mutmaßungen die Runde gemacht, die Modelle seien konzipiert worden, um den olympischen Matratzensport möglichst unbequem zu gestalten. Die Japan-Organisatoren sahen sich in diesem Zuge sogar zur öffentlichen Klarstellung gezwungen, dass die Betten Belastungen von bis zu 200 Kilogramm standhalten würden.

Die Performance war offenbar derart überzeugend, dass das japanische Unternehmen nach dem Heimspiel vor drei Jahren jetzt auch in Paris als offizieller „Betten-Supporter“ firmiert und die Quartiere ausrüstet.

Wer wenige Tage vor Beginn der Spiele bereits sein Zimmer bezogen hatte, warf daher zuerst mal einen Blick auf das Bett. Wiederholungstäter hatten dabei ein Déjà-vu: Es sind dieselben Modelle wie vor drei Jahren. Das „Anti-Sex-Bett“ ist zurück!

„Das ist kein Witz. Das Bett im Olympischen Dorf in Paris ist, wie ihr sehen könnt, tatsächlich aus Pappe“, sagte der Franzose Julien Brulard (31) in einem Instagram-Video bei der Inspektion seines Betts.

Der Lokalmatador, der bei den Spielen die Judo-Auswahl der Gastgeber trainiert, bewertete die Konstruktion aber durchaus positiv, lobte unter anderem, dass sich die Matratze auf eine harte und eine weiche Seite wenden lasse.

Hier gibt es die Betten-Vorstellung im Video auf X:

Entsprechend enttäuscht zeigte er sich allerdings am Folgetag, weil der bei Social Media vielfach geteilte Clip auch fälschlich wiedergegeben wurde. Unter anderem habe es in einem französischen Medium geklungen, als hätte er die Bettenlage im Quartier kritisiert. Das Video habe er daher lieber wieder gelöscht, erklärte Brulard.

Neben ihm gaben mit dem englischen Turmspringer Tom Daley (30) und der mexikanischen Kajak-Fahrerin Sofía Reinoso (27) auch schon aktive Olympia-Teilnehmende Einblicke in ihre Paris-Schlafzimmer – ebenfalls lachend und mit einem Augenzwinkern.

„Ziemlich stabil“, befand der britische Dauerbrenner und Tokio-Olympiasieger beim hüpfenden Bettentest vor seiner fünften Teilnahme. Dank eines Kampfgewichts von rund 75 Kilo wären in seinem Bett für einen wirklichen Härtetest allerdings auch noch einige Kilo Lastgewicht zu vergeben …