Das Badminton-Halbfinale der Frauen endet in einem Olympia-Drama. Einen Tag später sorgt die Silbermedaillen-Gewinnerin mit einer kleinen Geste für Aufsehen.
Schlimmste Befürchtungen bestätigtDramatischer Olympia-Moment: Silber-Gewinnerin zeigt wahres Gesicht
Im Frauen-Badminton sind die Medaillen verteilt, aber eine Geste dürfte noch länger nachhallen als die sportlichen Höchstleistungen beim olympischen Turnier. Bei der Siegerehrung überraschte die zweitplatzierte Chinesin He Bingjiao (27) mit einem Detail, das ihr zahlreiche Sympathien einbrachte.
Um zu verstehen, was für eine tolle Geste dahintersteckt, mussten die Fans aber ganz genau hinschauen. In ihrer rechten Hand hielt He Bingjiao einen kleinen Pin zwischen ihren Fingern. Auf Fotos nur zu erahnen: Es war ein Pin mit einer spanischen Flagge.
Fans feiern Chinesin für herzerwärmende Olympia-Geste
Ein kleiner, aber feiner Gruß an Carolina Marín (31). Die spanische Weltklasse-Spielerin hatte im Halbfinale gegen He geführt, sich dann aber böse das Knie verdreht. Kurz nach dem Olympia-Aus und dem Olympia-Abgang auf Krücken bestätigten sich die schlimmsten Befürchtungen: Kreuzbandriss!
Ihre Schmerzensschreie hatten bei den Zuschauerinnen und Zuschauern für Entsetzen gesorgt. Und auch He hatte offensichtlich Mitgefühl mit ihrer Konkurrentin.
Die Fans reagierten begeistert auf die Geste, mit der He sich von ihrer besten Seite zeigte. „Das ist wunderschön. Das unterscheidet Olympia von anderen Sport-Veranstaltungen“, schrieb ein User bei X. „Das ist herzerwärmend“, hieß es in einem anderen Post.
Am Dienstag (6. August) meldete sich dann auch Marín öffentlich. „Ich habe am Sonntag einen der schwersten Momente meines Lebens erlitten“, schrieb die Olympiasiegerin von 2016 bei Instagram, betonte über die Würdigung durch ihre Gegnerin aber auch: „Der Moment auf dem Podium ist eine der schönsten Gesten, die mir jemals zuteilwurden.“
He Bingjiao wurde so zwar zur Siegerin der Herzen, verlor am Montag aber sportlich das Finale gegen die favorisierte Südkoreanerin An Se Young (22) deutlich in zwei Sätzen. Bronze ging kampflos an Gregoria Mariska Tunjung (24) aus Indonesien, da Marín wegen ihrer Verletzung nicht mehr antreten konnte.
Für Carolina Marín war das Verletzungs-Aus auch deshalb so bitter, weil sie vor drei Jahren die Spiele in Tokio wegen eines Kreuzbandrisses im linken Knie verpasst hatte. Das Kreuzband im jetzt betroffenen rechten Knie hatte sie sich zwei Jahre zuvor gerissen.
„Carolina weiß: Bei Olympischen Spielen gewinnt und verliert man. Aber nicht so“, sagte Trainer Fernando Rivas. „Sie hatte Schmerzen, ein Gefühl, das sie bereits kennt. Nach dieser Lektion müssen wir neu anfangen und versuchen zu verstehen, was passiert ist.“
Spaniens Premierminister Pedro Sánchez schrieb bei X: „Du bist und wirst immer ein Champion sein. Ganz Spanien ist bei dir.“ (mit sid)