Blut und TränenDeutsche Olympiasiegerin Funk erlebt Knallhart-Aus: „Wurde richtig attackiert“

Ricarda Funk beim harten Viertelfinale im Kajak-Cross. Der letzte Olympia-Auftritt der Olympiasiegerin von 2021 endete am Montag (5. August 2024) mit Tränen und dem Schmerz über das verfrühte Aus.

Ricarda Funk beim harten Viertelfinale im Kajak-Cross. Der letzte Olympia-Auftritt der Olympiasiegerin von 2021 endete am Montag (5. August 2024) mit Tränen und dem Schmerz über das verfrühte Aus.

Keine Medaille für die Olympiasiegerin aus Tokio: Ricarda Funk hat es auch im Cross-Wettbewerb der Kajak-Asse nicht aufs Podium geschafft. Nach dem schmerzhaften Wettkampf flossen im TV-Interview die Tränen.

von Béla Csányi  (bc)

Diese Tränen gehen ans Herz: 2021 wurde Ricarda Funk (32) noch zu Deutschlands Olympia-Heldin, gewann Gold im Kanu-Slalom. In Paris verpasste sie im Slalom und Cross die Medaillen, zog nach den Enttäuschungen jeweils unter Tränen Bilanz.

Am Montag (5. August 2024) musste Funk sich auch von ihrer letzten Medaillen-Hoffnung verabschieden, im Viertelfinale des neu eingeführten Wettbewerbs war für sie als Letzte im zweiten Lauf Schluss. Der Blick auf ihre Olympia-Teilnahme ließ die Athletin dann im ZDF-Interview bitterlich weinen.

Ricarda Funk unter Tränen raus – Lilik feiert mit Bronze-Gewinner Hegge

Funk war dabei nicht nur emotional gezeichnet, sie hatte für den Traum von einer erneuten Medaille schon in den vorigen Tagen alles reingeworfen, sich im Laufe des Cross-Wettkampfs auch eine blutende Wunde geholt. Die am Montag verbliebene Schramme auf ihrer Nase machte die Härte des neu eingeführten Olympia-Wettkampfs deutlich.

Funk sagte über ihr Rennen daher auch: „Wir waren alle auf einem Haufen, ich wurde richtig attackiert, ich habe auch selbst versucht zu attackieren.“ Sie bekam die Spitze des Bootes von Rivalin Maialen Chourraut (41) an einer Engstelle voll ins Gesicht, eine Zeitlupe zeigte in der TV-Übertragung den schmerzhaften Moment. Es sei ein „brutaler Sport“, befand Funk.

Am Ende habe sie es aber nicht mehr geschafft, die Konkurrentinnen beim harten Rennen im reißenden Wasser hinter sich zu lassen. „Das waren meine Olympischen Spiele“, bilanziere Funk, ehe sie die Hände über dem Helm zusammenfaltete und erneut anfing zu weinen.

Die Eingewöhnung in den Cross-Modus, den Funk schon zuvor nicht gerade als ihre Spezialdisziplin bezeichnet hatte, habe sie viel Kraft und Überwindung gekostet. „Ich habe eigentlich jeden Tag mit ein paar Tränen gestartet“, gestand Funk.

Landsfrau Elena Lilik (25), die im Kanuslalom bereits Silber gewonnen hatte, überstand nach dem Viertelfinale auch das Halbfinale, scheiterte dann denkbar knapp bei ihrem zweiten Medaillen-Anlauf. Im Finale mit vier Fahrerinnen wurde sie Letzte, holte daher als einzige Finalistin kein Edelmetall.

Wenig später paddelte Noah Hegge (25) dafür zu Bronze, wurde noch im Wasser von Lilik gefeiert, die sich euphorisch in den Kanal gestürzt und Hegge innig umarmt hatte. Es waren Szenen, die für die deutschen Kanu-Asse trotz der Tränen von Ricarda Funk für einen versöhnlichen Olympia-Abschluss sorgten.