Eine Chance gibt’s nochDeutscher Gold-Traum platzt nach Sturz-Drama – Kult-Kommentator leidet mit

Christoph Wahler wird von Carjatan abgeworfen.

Christoph Wahler ist bei den Olympischen Spielen in Paris am Sonntag (28. Juli 2024) im Gelände mit Carjatan gestürzt.

Vor dem Geländeritt lag das deutsche Vielseitigkeits-Team aussichtsreich auf Platz zwei. Doch ein Sturz macht alle Hoffnungen zunichte.

Aus der Traum von Olympia-Gold für das deutsche Vielseitigkeits-Team! Nach einem Sturz-Drama hat die deutsche Equipe keine Chance mehr auf eine Medaille in Versailles. Immerhin: Michael Jung ist im Einzel auf Goldkurs!

Im Gelände, der zweiten von drei Disziplinen, stürzte der zweite deutsche Starter Christoph Wahler mit Carjatan und schied dadurch aus.

ARD-Reporter kommentiert Sturz: Das ist bitter! Das ist bitter!

In der Teamwertung erhielt die deutsche Equipe, vor dem Gelände auf Rang zwei hinter Großbritannien, durch den Sturz 200 Minuspunkte und fiel im Ranking weit zurück. Wahler könnte im Springen am Montag durch Ersatzreiter Calvin Böckmann ersetzt werden, dafür gäbe es weitere 20 Minuspunkte.

Kult-Kommentator Carsten Sostmeier (64) war geschockt. „Ooaaaah, Sch...eibenkleister“, rief er während der Live-Übertragung per Stream bei ARD und ZDF. „Das ist bitter! Das ist bitter! Christoph Wahler. Ist das bitter.“ Immerhin rappelte sich der Reiter sofort wieder auf, auch das Pferd blieb augenscheinlich unversehrt.

Eine richtige Erklärung für den Sturz suchte Wahler vergebens. Sein Hengst sei „irgendwie mit dem Hinterbein in den Graben gekommen und das hat den Galoppsprung dann so unterbrochen, dass ich aus dem Sattel geschubst wurde“, sagte er. Er habe zuvor „an keinem Sprung das Gefühl gehabt, dass heute etwas schiefgehen kann“.

Als erste Reiterin hatte Tokio-Olympiasiegerin Julia Krajewski den Geländeparcours in Versailles ohne Hindernisfehler absolviert. Mit dem zehnjährigen Nickel hatte sie die vorgegebene Richtzeit von 9:02 Minuten allerdings um zwölf Sekunden verfehlt und dafür 4,8 Strafpunkte kassiert. Insgesamt liegt sie bei 31,70 Minuspunkten.

„Startplatz eins ist nicht gerade mein Lieblingsplatz“, sagte Krajewski, insgesamt sei sie aber sehr zufrieden mit ihrer Leistung: „Ich habe vorher gedacht, wenn du jetzt auf Mandy (ihr Tokio-Goldpferd Amande de B'Neville, d. Red.) sitzen würdest, dann würde sie dich einfach mitnehmen, aber okay, dann nehme ich eben jetzt Nickel mit. Und er hat es super gemacht.“

Den glänzenden Schlusspunkt setzte der dreimalige Olympiasieger Michael Jung mit Chipmunk. Der Favorit übernahm nach einer perfekten Vorstellung die Führung und hat an der Spitze des Klassements 0,5 Punkte Vorsprung auf die Britin Laura Collett. „Unglaublich. Es hat einfach nur Spaß gemacht“, sagte der 41-Jährige: „Die Zuschauer drumherum, die einen angefeuert haben – das war eine unglaubliche Kulisse.“

Die Geländestrecke im Schlosspark von Versailles ist 5149 Meter lang und umfasst 28 Hinderniskomplexe mit insgesamt 45 Sprüngen. Im Springen am Montag (Einzel ab 15.00 Uhr) hat Jung den Sieg in eigener Hand.(are/sid)