Der japanische Verband greift hart durch: Turnerin Shoko Miyata wurde aus dem Olympia-Team geschmissen.
Eklat im TrainingslagerBeim Rauchen erwischt: Japan wirft Medaillen-Hoffnung aus dem Olympia-Team
Olympia-Traum geplatzt – wegen einer Dummheit. Die japanische Turnerin Shoko Miyata (19) ist kurz vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris nach Hause geschickt geworden.
Der Grund: der Konsum von Alkohol und Zigaretten. Miyata war am Mittwoch (17. Juli 2024) im Trainingslager in Monaco nicht zum öffentlichen Training erschienen. Team-Trainer Hikaru Tanaka (52) hatte das mit „gewissen Umständen“ begründet, ohne ins Detail zu gehen.
Trainer bittet unter Tränen um Verständnis
Nun ist klar: Miyata darf in Paris nicht starten. Die 19-Jährige habe gegen den Verhaltenskodex verstoßen, bestätigte der japanische Turnverband. In Japan ist Rauchen und Trinken erst ab 20 Jahren erlaubt.
„Nach ihrer Bestätigung und Gesprächen auf allen Seiten wurde entschieden, dass sie von den Olympischen Spielen abreisen wird“, sagte Kenji Nishimura, Generalsekretär des japanischen Turnverbands, am Freitag in Tokio.
Miyata galt in Frankreich als Medaillenkandidatin, sollte das Team eigentlich als Kapitänin anführen. Bei den Weltmeisterschaften 2022 in Liverpool hatte sie Bronze am Schwebebalken gewonnen. Anfang des Jahres holte sie zudem bei den japanischen Meisterschaften den Titel im Mehrkampf.
Da zu diesem Zeitpunkt nur aufgrund von Verletzungen oder Krankheit nachnominiert werden darf, muss Japan im Teamwettbewerb nun mit nur vier Turnerinnen antreten. Ein herber Schlag im Kampf um die erhoffte Medaille.
„Wir bitten aus tiefstem Herzen um Entschuldigung“, sagte Tadashi Fujita, der Präsident des japanischen Turnverbands.
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Shoko Miyatas persönlicher Trainer Mutsumi Harada warb unter Tränen um Verständnis für seine Athletin. „Es lastete so viel Druck auf ihr. Ich möchte die Leute bitten, das zu verstehen“, sagte der Coach. (are/dpa)