Nach Eklat um Olympia-BronzeSkicrosserin Daniela Maier meldet sich zu Wort

Skicrosserin Daniela Maier bei der Medaillen-Verleihung.

Skicross-Star Daniela Maier (hier am 17. Februar 2022) könnte womöglich doch noch ihre Bronze-Medaille verlieren.

Olympia-Bronze oder Platz vier: Skicrosserin Daniela Maier erlebt Tage der Ungewissheit. Nach der Aberkennung ihrer Medaille hat sie sich nun zur verwirrenden Situation um ihre Platzierung geäußert.

Skicrosserin Daniela Maier (25) ist über die nachträgliche Aberkennung ihres dritten Platzes bei den Olympischen Winterspielen in China verwundert.

„Ich bin von der neuen Situation ehrlich gesagt überrascht und auch gespannt, was nach dem stattgegebenen Einspruch nun passiert“, sagte die Freestyle-Skierin vom SC Urach am Sonntag (27. Februar 2022).

Skicross-Star Daniela Maier will „alle juristischen Mittel prüfen“

Sie erlebe so eine Situation zum ersten Mal und werde zusammen mit dem Deutschen Skiverband (DSV) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nun „alle juristischen Mittel prüfen“.

Maier droht der Verlust ihrer Bronze-Medaille. Die Berufungskommission des Weltverbands Fis hat nach einem Einspruch der viertplatzierten Fanny Smith (29) und des Schweizer Skiverbands entschieden, den Jury-Entscheid beim Finale des Damen-Rennens bei den Spielen aufzuheben. Das hatte die Fis am Samstag mitgeteilt. Smith wird demnach nun auf Rang drei gewertet, Maier als Vierte.

Die Aberkennung des dritten Platzes ist nicht automatisch gleichbedeutend mit dem Verlust der Olympia-Medaille. Ein mögliches Szenario wäre, dass eine weitere Bronze-Medaille vergeben wird.

IOC-Entscheidung lässt auf sich warten

Das Internationale Olympische Komitee kündigte auf Anfrage an, dass man die Situation bewerten werde, wenn alle Einsprüche abgeschlossen seien. „Wir sind derzeit dabei, die rechtlichen Schritte zu prüfen - entweder zum Fis-Court oder gegebenenfalls auch zum internationalen Sportgerichtshof Cas“, sagte DSV-Präsident Franz Steinle am Samstag.

Die Schweizerin Smith war im Skicross-Finale in Zhangjiakou am 17. Februar zunächst auf dem dritten Platz ins Ziel gekommen, einen Rang vor Maier. Dieser wurde Smith nach einem minutenlangen Videostudium aberkannt. Nach Meinung der Jury hatte die Schweizerin auf der Zielgeraden ihre Rivalin durch einen Schritt nach links behindert. (dpa)