Sommerspiele in ParisGold-Hoffnung Dauser bangt um Olympia – Traum für Seitz geplatzt

Lukas Dauser be einer Übung an den Ringen.

Lukas Dauser am 22. Juni 2024 an den Ringen. Der Turner hat sich bei der Olympia-Qualifikation in Rüsselsheim verletzt.

Turnerin Elisabeth Seitz hat es nicht in den deutschen Olympia-Kader geschafft. Für Lukas Dauser wird es ein Wettlauf gegen die Zeit.

Für Turnerin Elisabeth Seitz ist der Traum von der vierten Olympia-Teilnahme geplatzt. Die Rekordmeisterin wurde vom Deutschen Turner-Bund (DTB) wie erwartet nicht für die Sommerspiele in Paris vorgeschlagen, den Vorzug erhielt ihre junge Stuttgarter Vereinskollegin Helen Kevric.

Derweil muss Lukas Dauser (Unterhaching) wegen einer Verletzung um seine Teilnahme am Saisonhöhepunkt in Frankreich bangen.

Für Weltmeister Dauser beginnt Wettlauf gegen die Zeit

„Es sollte dieses Mal einfach nicht sein“, schrieb Seitz nach ihrem Aus bei Instagram. „Auch wenn ich nicht bei meinen vierten Olympischen Spielen dabei sein werde, bin ich unglaublich stolz darauf, wie hart ich bis zum Ende gekämpft habe.“

Bei der letzten Olympia-Qualifikation in Rüsselsheim hatte sich Seitz (30) am Samstag am Stufenbarren ihrer Rivalin Kevric geschlagen geben müssen. Die 16-Jährige kam auf exzellente 14,800 Punkte, die bei der WM 2023 Platz drei bedeutet hätten. Seitz, die knapp zwei Wochen zuvor noch 14,750 Punkte erzielt hatte, kam diesmal als Zweite auf 14,600 und ist deshalb nur Ersatzturnerin für Olympia.

„Ich wollte bei dieser zweiten Qualifikation nochmal ein bisschen was drauflegen und das habe ich hinbekommen, deshalb bin ich mit dem heutigen Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Kevric, die den Mehrkampf mit 55,532 Punkten für sich entschied und ihr Marke der DM vor zwei Wochen (55,500) übertraf.

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Für den dritten Olympia-Startplatz neben Pauline Schäfer-Betz (Chemnitz) und Sarah Voss (Köln) galt die Vorgabe, dass jene Turnerin nominiert wird, deren Leistung näher am Medaillen-Niveau liegt. Kevric erhielt den Zuschlag und steht vor ihrer ersten Olympia-Teilnahme. Seitz hatte im September 2023 einen Achillessehnenriss erlitten und sich mühsam wieder in starke Form gebracht.

Topturner Dauser zog sich in Rüsselsheim eine Muskelverletzung im rechten Oberarm zu. Gemeinsam mit dem Ärzte-, Physio- und Trainerteam werde der Barren-Weltmeister „alles daransetzen, rechtzeitig bis zu den Wettkämpfen in Paris in Form zu sein“, teilte der DTB mit. Der 31-Jährige, der bei den Sommerspielen 2021 in Tokio Silber am Barren geholt hatte, gehört zu den Favoriten an seinem Spezialgerät.

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Neben Dauser wurden am Sonntag vom DTB Pascal Brendel (Wetzlar), Nils Dunkel (Halle), Timo Eder (Ludwigsburg) und Andreas Toba (Hannover) vorgeschlagen. Eder holte in Rüsselsheim den Sieg im Mehrkampf.

„Wir haben zwei spannende Qualifikationswettkämpfe erlebt, an denen die Turnerinnen und Turner viele Topleistungen zeigen konnten. Dies macht Hoffnung für ein erfolgreiches Abschneiden in Paris und gleichzeitig hat es die Nominierung nicht leicht gemacht“, sagte Thomas Gutekunst, Vorstand Leistungssport im DTB. (sid)