Als Nummer eins ging Wang Chuqin (24) in die Olympischen Spiele in Paris, doch zumindest im Einzel-Wettbewerb konnte Chinas Tischtennis-Überflieger die hohen Erwartungen nicht erfüllen.

Der Olympiasieger im Mixed-Wettbewerb scheiterte am Mittwoch (31. Juli 2024) sensationell im Achtelfinale am Schweden Truls Möregardh (22). Auf die ersehnte Einzel-Medaille muss der mehrfache Weltmeister daher mindestens vier weitere Jahre warten. In seiner Heimat sorgt jetzt ein Video mit Chuqin als Protagonisten für gewaltige Wut.

Wang Chuqin bei Olympia mit Fotografen-Pech

Alleine beim Kurznachrichtendienst X sahen bereits viele Millionen Menschen einen Clip, in dem der Tischtennis-Star nach seinem Match beim TV-Interview in der Mixed-Zone zu sehen ist. Beim chinesischen Dienst Xiaohongshu lagen die Zugriffszahlen noch einmal wesentlich höher.

Im Video zu sehen: Als das TV-Gespräch beendet ist und der Chinese sich nach rechts zur Seite wegdreht, rempelt ihn eine von vorne kommende Fotografin versehentlich frontal an.

Chuqin wird vom Zusammenprall merklich geschüttelt, wirkt sekundenlang, als wisse er gar nicht, wie ihm geschieht. Die Fotografin, das ist in einem weiteren Video-Schnipsel aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, haucht offenbar ein kurzes „Sorry“ und geht dann ihrer Wege.

Aus den verschiedenen Ausschnitten ergibt sich das Bild einer engen Mixed-Zone, in der die akkreditierten Personen eilig in beide Richtungen unterwegs sind. Die Fotografin umkurvt im Trubel gerade eine andere Frau, sieht Chuqin dadurch mutmaßlich zu spät und kann den Zusammenstoß nicht mehr verhindern.

In den sozialen Netzwerken wird ihr allerdings vielfach Absicht vorgeworfen, von „China-Hass“ ist in Kommentaren die Rede, zudem kursieren unzählige Postings mit massiven Beleidigungen. Einige Userinnen und User fordern gar, die Identität der Frau publik zu machen.

Die Wut in China und bei Chuqins Fans ist wohl auch deshalb so groß, weil es für ihn bereits der zweite ärgerliche Vorfall während der Olympischen Spiele war. Nach dem Sieg im Mixed-Finale am Dienstag hatte ein unbedarfter Fotograf den Schläger des Titelträgers, der in dessen geöffneten Koffer lag, im Getümmel irreparabel beschädigt.

Mit einem Ersatzschläger war der Favorit am Folgetag letztlich an Außenseiter Möregardh gescheitert. „Ich habe die Kontrolle über meine Emotionen ein wenig verloren. Ich konnte nicht nachvollziehen, wie ein Fotograf so etwas tun konnte“, hatte Wang nach dem ersten Vorfall gesagt. In der Halle war ihm die Wut über den Vorfall zunächst deutlich anzusehen.