„Nicht hart genug“Judoka Martyna Trajdos vor Kampf von Trainer geohrfeigt

Am 27.07.2021 kämpft Martyna Trajdos (weiß) aus Deutschland gegen Szofi Zbas aus Ungarn.

Martyna Trajdos (l.) kämpfte in Tokio am 27. Juli 2021 gegen Szofi Zbas aus Ungarn

Sportlich konnte Judoka Martyna Trajdos nicht für Schlagzeilen sorgen. Doch ein heftiges Ritual ging viral: Ihr Trainer machte sie vor dem Kampf mit Ohrfeigen heiß!

Tokio. Diese Szene ließ viele TV-Zuschauer verstört zurück: In der olympischen Judo-Halle kommt Deutschlands rumänischer Trainer Claudiu Pusa mit seinem Schützling Martyna Trajdos (32) zum ersten Kampf gegen die Ungarin Szofi Zbas (19).

Dann zerrt er erst heftig an ihrer Jacke, verpasst der früheren Europameisterin dann zwei kräftige Ohrfeigen. Eine Mann schlägt eine Frau. Live übertragen bei Eurosport - und in den sozialen Netzwerken ging das Video dann auch gleich viral.

Martyna Trajdos über das harsche Ohrfeigen-Ritual

Die Aufregung bei Twitter und Instagram war groß, insbesondere Frauen kritisierten die harschen Methodes des Coaches. Doch dann meldete sich die Athletin selbst auf Instagram zu Wort. Sie teilte die fragliche Szene und kommentierte: „Es ist ein Ritual vor dem Wettkampf, dass ich mir selber ausgesucht habe. Mein Trainer macht nur das, was ich von ihm verlange, um mich anzufeuern!“

Ihr Trainer erhielt am Mittwoch (28. Juli) dennoch erste Konsequenzen: Der Judo-Weltverband IJF sprach eine Warnung gegen einen deutschen Trainer aus. Die IJF rügte den Coach für sein „schlechtes Verhalten während des Wettbewerbs“, wie sie via Twitter mitteilte.

Nicht zum ersten Mal sorgte das Olympische Judo-Turnier in Tokio für außersportliche Aufregung: Im Männer-Wettkampf weigerte sich der Fethi Nourine, gegen den Israeli Tohar Butbul anzutreten und verzichtete freiwillig auf seine Teilnahme.

Martyna Trajdos reagiert auf Instagram-Wirbel

Trotz der ungewöhnlichen Heißmacherszene unterlag die Deutsche im Kampf gegen die Ungarin und schied aus. „Ich wollte eigentlich auf eine andere Art für Schlagzeilen sorgen“, schrieb Trajdos und fügte mit einem Augenzwinkern an: „Scheinbar waren die Schläge nicht hart genug!“

Auch wenn ihr olympisches Turnier in der Klasse bis 63 Kilogramm schnell vorbei war, so dürfte ihr Video noch einige Zeit durch das Netz gestern. Auf Twitter etwa, wo gleich mehrere das Video auch für lustige Kommentare nutzten. Und auch auf Instagram gab es Zuspruch für Trajdos, die im polnischen Belchatow geboren ist. „Wenn es hilft, dann ist es auch okay“, kommentierte ein Judo-Fan.

Sportlich sorgt bei den Judoka Eduard Trippel für Aufsehen, er zog am Mittwoch, 28. Juli 2021, ins Halbfinale ein, kämpft dort gegen Mikail Özerler.