Schwere Olympia-Vorwürfe beim Karate-Debüt. Deutschlands Starter Noah Bitsch fühlt sich nach seinem Aus verschaukelt. Wurden in der sonst so noblen Sportart fiese Absprachen getroffen?
Olympia-Kampf „fingiert“?Deutscher Karate-Teilnehmer erhebt schwere Vorwürfe
Tokio. Bitterer Olympia-Abgang für den deutschen Karate-Teilnehmer Noah Bitsch (31). Er war am Freitag (6. August) in der Vorrunde gescheitert, machte seinen Gruppen-Rivalen anschließend schwere Vorwürfe.
Schummelei in der sonst so fairen Kampfkunst, die bei den Spielen in Tokio ihr Olympia-Debüt feierte? Geht es nach der deutschen Delegation, dann sorgte eine fiese Absprache für das frühe Bitsch-Aus.
Noah Bitsch erhebt nach Olympia-Aus in Karate Vorwürfe
„Wer die beiden kennt, weiß, dass der Kampf fingiert war“, sagte Bundestrainer Thomas Nitschmann über das abschließende Duell der Gruppenphase zwischen dem Aserbaidschaner Rafael Aghayev (36) und dem Italiener Luigi Busa (33).
Aghayev habe Busa „gewinnen lassen, sodass beide weiterkommen“. Leidtragender war Bitsch - nach dem letzten Kampf seiner Karriere. Der enttäuschte Athlet sprach von einem „Schnippchen“, dass ihm die beiden Rivalen am Freitag geschlagen hätten.
„Keine Ahnung, warum. Das sind so geile Typen“, sagte er. Eigentlich gehöre zu Olympia Fairplay. „Das war nicht olympiareif, was die gebracht haben.“ Aghayev und Busa standen sich später dann sogar im Finale gegenüber, der Italiener holte Gold.
Karate-Ärger für deutschen Olympia-Starter Noah Bitsch
Um das Halbfinale der Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm in der Disziplin Kumite zu erreichen, hätte Bitsch einen der ersten beiden Plätze in seiner Gruppe belegen müssen. Er wurde aber nur Dritter. Nach einer Niederlage gegen Aghayev und einem Sieg gegen den Kasachen Nurkanat Aschikanow (20) verlor er gegen Busa.
Trotz eines weiteren Sieges gegen den Australier Tsuneari Yahiro (33) war sein Weiterkommen damit vom Duell zwischen Aghayev und Busa abhängig. Hätte Busa verloren, wäre Bitsch Zweiter geworden. Der Italiener gewann aber.
„Ein Unentschieden hätte auch gereicht“, sagte Nitschmann. „Aber ein Unentschieden so zu halten, dass es nicht auffällt, ist schwierig.“
Karate feiert in Tokio einmaliges Olympia-Gastspiel
Der Aserbaidschaner räumte ein, dass die Niederlage ihm tatsächlich gelegen kam: „Ich wollte Zweiter in der Gruppe werden, damit ich im Halbfinale gegen den Ungarn kämpfen kann. Das war meine Taktik.“
Karate feiert in Tokio seine olympische Premiere, gehört bei den Spielen 2024 in Paris aber schon wieder nicht mehr zum Programm. (dpa/bc)