Tokio. Diskus-Silber für Deutschland. Kristin Pudenz (28) hat die dritte deutsche Olympia-Medaille binnen einer Stunde geholt.

Nach zweimal Gold für Aline Rotter-Focken (30) und Julia Krajweski (32) gewann die Herforderin im Diskus-Finale der Frauen am Montag (2. August) die Silbermedaille.

Starker fünfter Versuch bringt Kristin Pudenz Olympia-Silber

In ihrem fünften Versuch warf sie mit 66,86 Metern persönliche Bestleistung und schob sich damit auf Platz zwei vor. Zuvor war der Olympia-Wettkampf wegen starken Regens und mehreren Ausrutschern für rund eine Stunde unterbrochen worden.

„Ich kanns immer noch nicht richtig fassen. Mal gucken, wie lange das dauert, bis ich dann denke: Ja, du hast gerade die Silbermedaille“, sagte Pudenz, die sich vorsichtig nur einen Platz unter den ersten Acht vorgenommen hatte. „Es ist einfach unglaublich.“

Kristin Pulenz atmet nach Wurf von Verfolgerin Pérez auf

Pudenz hatte in den Monaten vor Olympia immer wieder mit Problemen an der Achillessehne, zeigte sich bei den Spielen in Tokio allerdings in Topform. Für die deutschen Diskuswerferinnen war es die erste Medaille seit dem Gold-Wurf von Ilke Wyludda (52) 1996 in Atlanta.

So überraschend war das für mich nicht», sagte die 52-Jährige aus Halle/Saale, die den Vater von Pudenz aus aktiven Zeiten gut kennt. „Kristin hat in diesem Jahr eine hervorragende Entwicklung hingelegt. Ich hoffe, dass sich die Situation bei den Frauen jetzt stabilisiert und dass es etwas vorwärts geht.“

Die Kubanerin Yaimé Pérez (30) konnte Pudenz die Silbermedaille bei ihrem letzten Wurf noch streitig machen, beförderte die Scheibe auch in Richtung der 65 Meter. Doch der Diskus landete außerhalb des regulären Bereichs und ging nicht in die Wertung ein.

Silber war Pudenz, deren letzter Versuch wenig später ungültig war, somit sicher. Gold ging an die US-Amerikanerin Valeria Allman (68,98 Meter), Bronze holte Pérez mit 65,72 Metern. Die zweite deutsche Final-Starterin Marike Steinacker (29) aus Leverkusen wurde mit 62,02 Metern Achte.