Ein Weltmeister in Köln! Am Donnerstagabend war Basketball-Star Dennis Schröder (30) am Rhein-Energie-Stadion. Das Interview.
NBA-Star in KölnDennis Schröder mit besonderer Botschaft vor Heim-EM und Olympia
Dennis Schröder hat in seiner Karriere schon viele Höhen und Tiefen erlebt. Im Sommer will er den Olymp erklimmen. Am Donnerstag (6. Juni 2024 war der 30-jährige Basketballer in Köln.
Der NBA-Star der Brooklyn Nets war aus Braunschweig zur Buchpräsentation seines Athletiktrainers Arne Greskowiak (42, „Der Bessermacher“) angereist.
Dennis Schröder will auch bei Olympia jedes Spiel gewinnen
Im Interview mit EXPRESS.de spricht Schröder über die anstehenden Olympischen Spiele, seinen Siegeswillen und die Liebe zu Kindern. Schröder hat für alle Menschen noch eine wichtige Botschaft dabei.
Wie ist der Fahrplan Richtung Olympia?
Dennis Schröder: „Am 1. Juli geht es los mit der Teamvorbereitung. Aktuell trainiere ich schon viel mit Arne, er kommt öfter nach Braunschweig. Dort habe ich auch einen Trainer für Basketball und halte mich fit.“
Vor jedem Training nehmen sie sich Zeit, um alle dort wartenden Kinder zu begrüßen. Ab und zu spielen sie auch mit den Kleinen. Auch hier in Köln haben sie viele Autogrammwünsche erfüllt. Woher kommt diese Geduld mit Kindern? Wollen Sie ein gutes Vorbild sein?
Schröder: „Es gibt nichts Besseres als Kinder. Ich habe selber drei Kinder, will natürlich noch mehr in Zukunft. Ich war auch mal ein Kind und bin immer sehr dankbar gewesen, für ältere Leute, die mir eine Chance gegeben haben, gegen sie 3 gegen 3 zu spielen. Wenn ich sie heute in der Stadt treffe, laufe ich denen immer noch hinterher und bedanke mich mit den Worten: ‚Das macht nicht jeder.‘ Auch mein älterer Bruder und meine Familie haben mich geprägt. Sie haben immer gesagt: ‚Egal, was du erreichst, du musst immer versuchen, auf dem Boden zu bleiben.‘ Dazu gehört: Die Kinder abholen, zu jedem respektvoll sein.“
Es macht Ihnen aber auch Spaß, mit den Kids zu spielen?
Schröder: „Es gibt nichts Besseres, als das jeden Sommer zu machen – mit Kindern zu spielen, die sonst niemals die Chance hätten, mit einem NBA-Spieler auf dem Platz zu stehen.“
Nach dem WM-Titel ist die Basketball-Euphorie riesig. Was geht bei Olympia? Die USA reisen mit ihren Top-Stars an – wollt ihr trotzdem ganz oben angreifen?
Schröder: „Für mich ist es immer das Gleiche. Jedes Turnier will man so gut wie möglich abschneiden. Ich habe ein Ziel und meine Teamkollegen auch. Wir versuchen natürlich, jedes Spiel zu gewinnen. Das habe ich auch bei der WM gesagt. Natürlich klappt es nicht immer, wie bei der WM mit 8:0-Siegen. Es ist aber meine Mission: egal wo, ob Vorbereitung oder Olympia – ich will wirklich jedes Spiel gewinnen. Wenn es dann nicht funktioniert, dann ist das leider so. Dann muss man Video schauen und draus lernen. Nur so wird man besser.“
Eure Ausgangssituation ist etwas verändert, vor der WM war Deutschland Außenseiter, jetzt seid ihr die Gejagten …
Schröder: „WM war WM, Olympia ist Olympia. Natürlich wissen viele, dass wir spielen können, aber ich glaube, das wussten sie vorher auch. Wie wir das die letzten zwei Jahre gemacht haben, das stimmte von der Teamchemie. Wir sind nicht die Mannschaft mit den meisten Qualitäten, aber wir sind einfach zusammen. Das ist beim Sport das wichtigste. Wer da am engsten steht und mit den Leuten wirklich in den Kampf zieht, der gewinnt. Das haben wir bei der WM so gemacht und wollen wir natürlich weiter fortführen bei den Olympischen Spielen.“
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Es liegt ein Sport-Sommer vor uns: erst die Fußball-EM in Deutschland, dann Olympia in Paris. Aktuell ist viel Hass in der Gesellschaft unterwegs – welche Kraft hat der Sport, um für gute Stimmung zu sorgen?
Schröder: „Eine Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land ist riesig. Fußball ist die größte Sportart in Deutschland und Europa. Ich weiß, dass die deutsche Mannschaft in diesem Jahr den Pokal gewinnt – auf jeden Fall. Toni Kroos ist wieder dabei, das Team brauchte einfach ein paar Veteranen. Olympia ist danach für alle Sportbegeisterten die größte Veranstaltung, die es gibt. Da entstehen hoffentlich ganz viele positive Dinge, die nach Deutschland schwappen und in die ganze Welt.“
Kann sich auch gesellschaftlich etwas bewegen?
Schröder: „Es ist aktuell sehr, sehr viel separat. Was ich mir immer wünsche: Man sollte in den Spiegel gucken und sich fragen: ‚Wie kann ich der beste Mensch für mich und meine Freunde sein?‘ Dann hätten wir die ganzen Sachen, die passieren, so nicht. Da kann ich nur drüber sprechen und hoffen, dass es zwei, drei, vier oder zehn Leute gibt, die es sehen oder hören, damit es besser wird. Aber es ist ein großes Thema hier.“