Bei der Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten Anfang des Jahres hatte DHB-Leistungsträger Hendrik Pekeler noch wegen Corona-Sorgen auf eine Teilnahme verzichtet. Bei den Olympischen Spielen ist er nun dabei – mit einem mulmigen Gefühl.
„Die Situation ist sehr grenzwertig“Handball-Star Pekeler hadert mit Corona-Spielen in Tokio
Herzogenaurach. Die Corona-Situation lässt Handball-Nationalspieler Hendrik Pekeler (30) mit gemischten Emotionen auf die Olympischen Spiele in Tokio blicken. Umso surrealer für den Profi von Meister THW Kiel, dass die Reise nach Japan kurz bevorsteht. „Das Turnier ist schon recht nah, aber trotzdem noch nicht ganz bei mir angekommen“, sagte der Pekeler der „SZ“.
Man höre „die ganzen bizarren Dinge wegen Corona: Ich weiß einfach nicht, wie das genau ablaufen wird. Wie das Leben im Dorf sein wird, ob wir vielleicht die ganze Zeit in unserem Zimmer sein müssen.“ Es herrsche nach wie vor viel Unklarheit.
Als Reise ins Ungewisse versteht der deutsche Führungsspieler das anstehende Turnier. „Aber Olympia ist nun mal das Größte, was du erreichen kannst.“ Aus sportlicher Sicht sei der große Anreiz, „dass wir mit der Nationalmannschaft zuletzt nicht die besten Turniere gespielt haben“. Im Handball sei es leichter, die Olympischen Spiele zu gewinnen als eine WM oder EM, meinte der Kreisläufer.
Olympia 2021: Hendrik Pekeler hält Bedingungen für „eigentlich nicht tragbar“
Pekeler beklagte erneut die enormen Belastungen für die Handballer in den vergangenen Monaten, auch bedingt durch Corona. „Wir haben so unglaublich viele Spiele absolviert. Nach dem letzten Spieltag hatten wir gerade mal eine Woche Urlaub, nun geht es mit der Vorbereitung für Olympia los“, stellte er fest.
Das seien Bedingungen, „die eigentlich nicht tragbar sind“. Die Spieler würden dies in diesem Jahr in Kauf nehmen, „weil Olympia im Leben eines Sportlers das Größte ist, aber speziell für uns Handballer ist die Situation sehr grenzwertig“.
DHB mit Olympia-Auftakt gegen Europameister Spanien
Die Nationalmannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason (61) fliegt an diesem Mittwoch (14. Juli) nach Japan, wo sie ein einwöchiges Trainingslager in Tokushima absolviert. Am 22. Juli geht es dann nach Tokio, wo zwei Tage später der Turnierauftakt gegen Europameister Spanien ansteht.
Weitere deutsche Vorrundengegner bei den Olympischen Spielen sind Rekord-Weltmeister Frankreich, der EM-Dritte Norwegen, Argentinien und Brasilien. (dpa, bl)