Bei den Olympischen Spielen 2022 konnte Max Parrot das erste Gold im Slopestyle für Kanada gewinnen. Drei Jahre zuvor kämpfte der Snowboarder noch gegen Krebs...
Olympia 2022„Das ist Wahnsinn“ – Kanadier gewinnt drei Jahre nach Krebsdiagnose Gold im Slopestyle
Happy End für Snowboarder Max Parrot (27): Drei Jahre nach seiner Krebsdiagnose hat der Kanadier bei den Olympischen Winterspielen in Peking am Montag (7. Februar 2022) das erste Gold im Slopestyle für sein Land geholt.
Der 27-Jährige gewann nach drei Final-Durchgängen mit der Höchstpunktzahl 90,96. Bei den vergangenen Winterspielen in Pyeongchang wurde Parrot noch Zweiter. Diese fanden Anfang 2018 statt, bevor der Sportler seine Krebsdiagnose erhalten hatte.
Im Jahr 2018 wurde bei Parrot Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert
Im Dezember 2018 war bei Parrot Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert worden, insgesamt durchlief er zwölf Chemotherapie-Sitzungen. „Vor genau drei Jahren lag ich in einem Krankenhaus und hatte keine Energie, keine Muskeln“, sagte Parrot: „Drei Jahre später wieder hier bei Olympia meiner Leidenschaft nachzugehen, den besten Lauf meines Lebens hinzulegen und Gold zu gewinnen, das ist Wahnsinn.“
„Es fühlt sich unwirklich an“, sagte der 27-Jährige. „Durch zwölf Runden Chemotherapie zu gehen, ist ein Alptraum“, betonte er. Während seiner krankheitsbedingten Auszeit habe er sich wie „ein Löwe im Käfig gefühlt, weil ich nicht das tun konnte, was ich am meisten liebe“, berichtete er.
Su Yiming (17) sicherte Gastgeber China mit Silber (88,70) die erste Slopestyle-Medaille überhaupt. Parrots kanadischer Landsmann Mark McMorris (28) wurde wie vor vier Jahren Dritter (88,53).
Für McMorris war es nach 2014 und 2018 bereits die dritte olympische Bronzemedaille. Ein halbes Jahr vor den Spielen in Pyeongchang hatte er nach einem schweren Trainingssturz um sein Leben gekämpft.
Die deutschen Starter verpassten die Finalläufe
Pyeongchang-Olympiasieger Redmond Gerard (21) aus den USA musste sich mit Rang vier begnügen. Die beiden deutschen Starter Leon Vockensperger (22) und Noah Vicktor (20) hatten bei der Premiere deutscher Athleten in der erst seit acht Jahren olympischen Disziplin die Finalläufe verpasst. Auch der norwegische Top-Favorit Marcus Kleveland (22) war überraschend wie schon 2018 in der Qualifikation gescheitert. (sid/dpa)