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Kurioser Olympia-PlanDeutschlands Handballer werden in Paris nachts aus den Betten geschmissen

Handball-Bundestrainer Alfred Gislason sorgt sich um den Olympia-Spielplan.

Handball-Bundestrainer Alfred Gislason sorgt sich um den Olympia-Spielplan.

Bei den Olympischen Spielen starten die Spieltage für die Handballer schon um 9 Uhr. Das stellt das DHB-Team vor Herausforderungen.

Der ungewöhnliche Spielplan bei den Olympischen Spielen in Frankreich bereitet Handball-Bundestrainer Alfred Gislason Kopfzerbrechen. Für den Isländer sind die exotischen Anwurfzeiten ein echtes Problem.

Nach dem Auftaktspiel gegen Schweden am Abend des 27. Juli muss das DHB-Team eineinhalb Tage später um 9 Uhr morgens gegen Japan ran. Klar ist: Für den Bio-Rhythmus ist das Gift. Doch der deutsche Bundestrainer aus Island hat schon eine Idee.

Alfred Gislason: „Wir haben noch keine Erfahrung, wie wir das machen wollen“

„Wir haben noch keine Erfahrung, wie wir das machen wollen. Wir müssen ganz sicher dann um 4 Uhr nachts die Mannschaft wecken und irgendwas unternehmen, damit sie direkt loslegen können um 9 Uhr“, sagte der Isländer.

Weitere Gegner in der deutschen Vorrundengruppe sind Slowenien, Spanien und Kroatien. Alle Spiele finden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Mal um 11 Uhr vormittags, mal um 16 Uhr. „Das wird nicht einfach sein. Wir müssen da eine Lösung finden“, forderte Gislason mit Blick auf den Rhythmus.

Spielmacher Juri Knorr verglich die frühen Spiele mit einem „C-Jugend-Turnier“ in der Kindheit. „Schon damals war das anspruchsvoll, morgens um sechs Uhr aufzustehen und dann zur Halle zu fahren. Aber das gehört dazu, und jede Mannschaft muss da durch. Wenn man wach ist, dann macht es eigentlich keinen Unterschied“, sagte der Publikumsliebling dem Portal „Handball-world“.

Fakt ist: Der Sieg in der Vorbereitung über Frankreich macht Mut. Das dickste Lob für Deutschlands Handballer nach ihrem glanzvollen Olympia-Test kam dabei aus berufenem Munde. „Sie haben gezeigt, dass sie den Europameister schlagen können. Das heißt, sie können jeden schlagen“, sagte Nikola Karabatic. Für Frankreichs Superstar gab es bei dessen letzten Länderspiel auf deutschem Boden keine Geschenke vom DHB-Team. Sehr zur Freude von Alfred Gislason.

„Das gibt Zuversicht“, sagte der Bundestrainer nach der 35:30-Gala gegen den Olympiasieger und Rekordweltmeister. Die extrem disziplinierte Leistung verleiht der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) jede Menge Rückenwind für die anstehende Medaillenmission in Paris. „Das zeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen“, sagte Torhüter David Späth optimistisch.

Hinten fischten hinter der stabilen Deckung Andreas Wolff und Späth einen Ball nach dem anderen aus den Torecken. Und vorne lief der Offensivmotor um Wirbelwind Marko Grgic heiß.

„Wenn wir das auch auf Wettkampfniveau schaffen, können wir unseren Traum erfüllen“, sagte Kapitän Johannes Golla mit Blick auf das anvisierte Halbfinale, ehe er sich schnurstracks auf den Weg in die norddeutsche Heimat machte: „Meine Kinder freuen sich schon, dass Papa morgen wieder da ist.“ Bis das Team Donnerstag in Ludwigsburg für den Feinschliff wieder zusammenkommt, heißt es: Akkus aufladen.

Sogar Gislason, der sonst fast jede freie Minute im Videostudium vor dem Laptop verbringt, will sich auf dem Fahrrad von dem anstehenden Trubel ablenken. Die Form seines Teams, das vor dem Olympia-Auftakt gegen Schweden (27. Juli) in Stuttgart noch weitere Tests gegen Ungarn (19. Juli) und Vorrundengegner Japan (21. Juli) absolviert, beruhigt auch den stets kritischen Isländer. Gleichwohl er berechtigterweise anmerkte, dass Frankreich in Dika Mem und Nedim Remili zwei absolute Ausnahmespieler in der Westfalenhalle fehlten.

Ein Sonderlob holte sich derweil Grgic ab. Bei seinem erst zweiten Länderspiel war der Youngster vom ThSV Eisenach, den Gislason durchaus überraschend in seinen 17-köpfigen Kader berufen hatte, ein belebendes Element. „Er bringt etwas, was uns schon ein bisschen gefehlt hat“, sagte Gislason über den erst 20 Jahre alten Senkrechtstarter, der vor den Mikrofonen ähnlich abgeklärt agierte wie zuvor auf dem Feld. „Ich hab’s einfach im Blut“, sagte er keck. (dpa/sid/can)