Am Samstag weinte sie nochGose holt vierte Mittwochs-Medaille: Olympia-Bronze im Schwimmen

Isabel Gose, hier am 27. Juli 2024, holt Bronze bei Olympia.

Isabel Gose, hier am 27. Juli 2024, holt Bronze bei Olympia.

Isabel Gose hat den mit Abstand besten deutschen Tag bei Olympia 2024 in Paris mit einer Bronzemedaille im Schwimmen abgerundet. Über 1500 Meter Freistil holte sie am Mittwochabend Platz drei.

von Béla Csányi  (bc)

Isabel Gose (22) macht den deutschen Olympia-Mittwoch noch besser! Über 1500 Meter Freistil holte sich die Schwimmerin am Abend des 31. Juli 2024 die Bronzemedaille. Es war die bereits vierte Deutschland-Medaille des Tages.

Lange Zeit lag Vize-Weltmeisterin Gose, die am Samstag nach dem Gold-Triumph ihres Ex-Partners Lukas Märtens (22) noch im Überschwang der Emotionen geweint hatte, beim Sieg der US-Amerikanerin Katie Ledecky (27) als Vierte hinter den Medaillenrängen.

Isabel Gose ergänzt erfolgreiche Frauen-Riege bei Olympia

Ein starkes Finale und ein neuer deutscher Rekord über die Strecke bescherte ihr dann aber doch noch den ersehnten Sprung aufs Podium. Silber gewann die Französin Anastasiia Kirpichnikova (24).

Vor Gose hatten am fünften Olympiatag bereits die deutschen Frauen im Doppelvierer (Bronze), Jodoka Miriam Butkereit (Silber) und Kanu-Ass Elena Lilik (Silber) Medaillen geholt. Insgesamt ließen somit sieben Frauen die Sport-Fans in der Bundesrepublik jubeln.

Gose schlug in nationaler Rekordzeit von 15:41,16 Minuten an und stellte erneut die deutsche Stärke auf der längsten Beckendistanz unter Beweis. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio hatte Sarah Wellbrock – damals noch unter dem Namen Sarah Köhler – ebenfalls Bronze gewonnen.

Mit einmal Gold und einmal Bronze haben die deutschen Beckenschwimmerinnen und Beckenschwimmer schon jetzt ihre stärkste Olympia-Bilanz seit den Spielen von Peking 2008 erreicht. Damals hatte Britta Steffen zweimal Gold geholt.

Schon Goses Auftritt im Vorlauf am Vortag hatte Hoffnungen auf eine Medaille geweckt. Nach ihrem souveränen Finaleinzug mit der viertschnellsten Zeit sagte die Sportlerin von Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn: „Ich muss gut regenerieren und dann kommt es einfach darauf an, wer taktisch am cleversten vorgeht und wer das meiste Stehvermögen hat.“ Die Medaille sei im Hinterkopf, Druck machen wollte sich Gose aber nicht.

Beim Motto berief sie sich auf ihren ehemaligen Partner Märtens. „Lukas hat es immer schon ganz schön gesagt: Alles kann, nichts muss. Und so ist es halt tatsächlich auch“, sagte sie. „Ich versuche einfach, meine Chance zu nutzen und zu zeigen, wie hart ich gearbeitet habe.“ (mit dpa)