Bei Frauen und Männern am StartBrite Henry Fieldman gewinnt Bronze-Medaille bei beiden Geschlechtern

Henry Fieldman als Steuermann beim Männer-Achter im Rudern.

Steuermann Henry Fieldman damals noch mit dem Männer-Achter. (Foto: 26. Mai 2017)

Der Brite Henry Fieldman schaffte es, als erster Athlet überhaupt eine olympische Medaille sowohl mit einem Männer- als auch mit einem Frauen-Team zu gewinnen.

von Viktoria Silz  (vis)

Es ist eine der vielen kuriosen Geschichten, die diese Olympischen Spiele so interessant gemacht haben. Der Brite Henry Fieldman ist der erste Olympia-Athlet überhaupt, dem es gelungen ist, eine Medaille bei den Männern und bei den Frauen zu gewinnen.

Im Rudern beim Frauen-Achter (3. August) ist ihm der geschichtsträchtige Moment gelungen: Gemeinsam mit seinen Teamkolleginnen gewann er Bronze.

Regeländerung im internationalen Rudersport macht es möglich

Bereits 2021 bei den Spielen in Tokio war er, damals aber mit den Männern, zur olympischen Bronze-Medaille gerudert. Doch wie ist dem Briten der Doppelpack gelungen?

Möglich machte dies eine Regeländerung im internationalen Rudersport, die 2017 in Kraft getreten ist. So dürfen seither auch Herren als Steuermänner von Frauenbooten antreten. Das Ganze ist auch umgekehrt erlaubt: Auch Damen dürfen als Steuerfrauen bei Männerbooten eingesetzt werden.

Wie der britische Ruderverband mitteilte, ist Fieldman der erste Mann, der eine weibliche Crew bei einer internationalen Regatta gesteuert hat. Seit 2023 ist er der Steuermann des britischen Frauenachters. Noch im selben Jahr wurde das Team Vize-Europameister. Dieses Jahr hat es dann sogar für eine olympische Medaille gereicht.

Während Fieldman ohne Probleme vom Männer- ins Frauenteam gewechselt ist, ergeht es anderen Sportlerinnen und Sportlern deutlich schlechter, wenn es darum geht, in welcher Olympia-Kategorie sie antreten sollen beziehungsweise wollen.

Die Boxerin Imane Khelif (25) seit Freitag (9. August) Olympiasiegerin, kämpft seit Wochen gegen negative Schlagzeilen an – eine der weniger schönen Geschichten dieser Olympischen Spiele.

Die Algerien kämpfte in der ersten Runde (1. August) der olympischen Boxkämpfe gegen die Italienerin Angela Carini (25) und siegte binnen weniger als einer Minute. Daraufhin wurden unzählige Stimmen laut, Khelif wurde ohne jegliche Nachweise als Trans-Frau bezeichnet, auch weitere falsche Informationen wurden über sie verbreitet.

Was bekannt ist: 2023 wurde sie von der Box-WM disqualifiziert, da bei einem umstrittenen Geschlechtstest des Boxverbands IBA Ergebnisse herauskamen, die nicht den Teilnahmekriterien für Frauenwettbewerbe entsprachen. Das Internationale Olympische Komitee erkannte diese Tests aber nicht an und Khelif durfte bei den Frauen starten.

Seither ist die Debatte Dauerstreitthema und wird sich letztlich vermutlich nie endgültig klären lassen. Fakt ist nur: Imane Khelif ist die diesjährige Olympiasiegerin im Boxen.