Die Olympischen Spiele sind in vollem Gange und Deutschland sammelt weiter fleißig Medaillen. Eine sicherte sich nun Dimitrij Ovtcharov im Tischtennis.
Olympia-KrimiOvtcharov wehrt vier Matchbälle ab – und holt dann Bronze für Deutschland
Tokio. Dimitrij Ovtcharov (32) hat die nächste Medaille für Deutschland bei den Olympischen Spielen geholt. Der Deutsch-Ukrainer spielte gegen Lin Yun-Ju (19, Taiwan) in einem hochklassigen Match und erkämpfte sich am Freitag (30. Juli 2021) spektakulär die Bronzemedaille.
Olympische Spiele: Dimitrij Ovtcharov gewinnt Bronze im Tischtennis
Ovtcharov konnte den ersten Satz nach Verlängerung für sich entscheiden, nachdem Lin Yun-Ju zwischenzeitlich eine starke Aufholjagd bot. Im Anschluss steigerte sich der Taiwanese in einem sehr guten Match noch einmal und überzeugte besonders mit seinen starken Aufschlägen und konnte den zweiten Satz zum Ausgleich nutzen. Spätestens hier war Lin Yun-Ju im Spiel angekommen, nahm Ovtcharov auch den dritten Satz mit einem 11:6 souverän ab.
Doch dann schlug die große Stunde des Deutsch-Ukrainers. Nach einer kurzen Pause fand Ovtcharov zurück ins Spiel und drängte Yun-Ju mit starken Schlägen in die Defensive und zwang den Taiwanesen zu Spielfehlern. Der vierte Satz ging mit 11:4 deutlich an Ovtcharov und brachte den 2:2-Ausgleich.
Tischtennis: Lin Yun-Ju bietet Spektakel und lässt Chancen liegen
Die Ausgeglichenheit des Spiels zeigte sich erneut im fünften Satz, als Yun-Ju den Spieß umdrehte, mit 11:4 gewann und der Bronzemedaille näher kam. Im sechsten Satz ging es erneut eng zu, bis Trainer Jörn Roßkopf beim Stand von 5:4 für den jungen Taiwanesen für einen Time-Out sorgte. In der Folge ergab sich ein extrem enger Schlagabtausch, den Ovtcharov nach zahlreichen Matchbällen seitens seines Gegners schlussendlich mit 15:13 für sich entscheiden konnte. Es kam zum entscheidenden siebten Satz.
Den konnte Ovtcharov dann nach zwischenzeitlicher 9:2-Führung mit 11:7 gewinnen. Er schlug sich die Hände anschließend vor die Augen und konnte sein Glück kaum fassen. Es folgte ein Umarmungsjubel mit Bundestrainer Jörg Roßkopf (52). „Die mentale Anspannung frisst einen auf bei so einem Turnier. Ich habe wirklich das Allerletzte aus mir rausgeholt und bin einfach nur stolz. Ich werde heute nur lachen“, jubelte der Bronze-Held.