Kurz vor OlympiaKölner Medaillen-Hoffnung bricht nach Anruf in Tränen aus

Mit diesem Anruf hätte Anna-Maria Wagner nie gerechnet! Die Judo-Weltmeisterin wurde kurz vor Olympia von ihren Gefühlen überwältigt.

von Antje Rehse  (are)

Diese Nachricht hat sie völlig überwältigt! Anna-Maria Wagner (28) wurde am Dienstag (23. Juli 2024) wenige Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Paris von einem Anruf völlig überrumpelt.

Die zweimalige Judo-Weltmeisterin darf bei der Eröffnungsfeier am Freitag gemeinsam mit Basketball-Weltmeister Dennis Schröder (30) die deutsche Fahne tragen.

„Gänsehaut-Moment“ für Kölner Olympia-Hoffnung

Neben Wagner waren Fußball-Star Alexandra Popp, die als Favoritin galt, und Dressur-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl nominiert. Wie Schröder bei den Männern bekam aber Wagner die meisten Stimmen.

„Wir hatten noch nie so einen großen Zuspruch“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert. Insgesamt wurden bei der Wahl der Öffentlichkeit mehr als 500.000 Stimmen abgegeben. Vor Tokio waren es 189.000 gewesen. Auch die Athletinnen und Athleten waren aufgerufen, für ihre Fahnenträger zu stimmen.

„Ich habe damit gar nicht gerechnet, weil einfach die Konkurrenz sehr, sehr stark war. Es ist eine schöne Wertschätzung für die letzten Jahre, für das ganze Leben, was man dem Sport untergeordnet hat“, sagte die Judoka.

Als ihr am Telefon die frohe Botschaft überbracht wurde, brach Wagner in Tränen aus. Das Instagram-Video des DOSB, das die Szene zeigt, teilte Wagner in ihrer eigenen Instagram-Story mit den Worten „Gänsehaut-Moment“. Das Video vom Moment des Anrufs siehst du hier auf Instagram:

Wagner wurde in Ravensburg geboren, lebt aber mittlerweile in Köln. Sie trainiert am Olympiastützpunkt NRW/Rheinland auf dem Gelände der Sporthochschule Köln und ganz in der Nähe des FC-Stadions.

Wagner startet erst am 1. August in ihren Wettkampf der Klasse bis 78 kg, kann die Eröffnungsfeier auf der Seine also in vollen Zügen genießen. Fahnenträger-Kollege Schröder muss dagegen direkt am nächsten Tag ran, trifft mit Deutschland im 220 Kilometer entfernten Lille auf Japan.

Für die amtierende Weltmeisterin sollen die Spiele in Paris zum Höhepunkt ihrer Karriere werden, in Tokio hatte sie zweimal Bronze gewonnen und war danach in ein mentales Loch gefallen.

Der Kampfgeist kehrte zurück, nach der Eröffnungsfeier geht es um Gold. Und danach? Dann nimmt die Sportsoldatin ihr 2016 begonnenes Hotel- und Tourismusmanagement-Studium wieder auf. (mit sid)