Dabei sein ist allesOlympias Publikumslieblinge und ihre besonderen Geschichten

Pita Taufatofua kommt mit nacktem Oberkörper während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2020 im Olympiastadion in Tokio an.

Das Motto „Dabei sein ist alles“ steht für einige Athleten und Athletinnen bei Olympia tatsächlich noch im Vordergrund. So auch für den Taekwondo-Kämpfer Pita Taufatofua aus Tonga, der schon beim Einlauf vor den Olympischen Spielen 2021 in Tokio mit einem traditionellen Outfit und einem freien, durchtrainierten Oberkörper auf sich aufmerksam machte. Auch an Winterspielen nahm er teil: als Ski-Langläufer. Weitere verrückte Olympia-Geschichten siehst du in der folgenden EXPRESS.de-Bildergalerie. (Foto: 23. Juli 2021)

Eric Moussambani im Becken bei den Olympischen Spielen 2000.

Sein Auftritt bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney bleibt unvergessen: Eric Moussambani aus Äquatorialguinea. Über 100 m Freistil schwamm der Afrikaner eine Zeit von 1:52,72 Minuten – lamgsamer als der Weltrekord über 200 m. Kein Wunder, begann Moussambani, der nach dem Wettkampf „der Aal“ getauft wurde, doch erst acht Monate vor den Spielen mit dem Schwimmsport. (Foto: 19. September 2000)

Das jamaikanische Bob-Team beim Start.

Diese Geschichte wurde sogar verfilmt: Das jamaikanische Bob-Team sorgte bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary für Furore. Anfangs noch belächelt, schaffte das Team, das später „Cool Runnings“ getauft wurde, die Qualifikation für Olympia und fuhr sich für immer in die Herzen der Fans. (Foto: 13. Februar 1988)

Zamzam Mohamed Farah bei den Olympischen Spielen in London 2012.

Zamzam Mohamed Farah ist in jeder Hinsicht eine besondere Olympia-Athletin: Um bei den Spielen 2012 in London dabei zu sein, trainierte die Somalierin in ihrem Heimatland im Freien. Dies bedeutete im vom damals im Bürgerkrieg steckenden Land Todesgefahr für Farah und ihre Trainingskollegen und -kolleginnen. Teilweise musste sie Kugeln ausweichen, ihre Laufstrecke wurde die „Straße des Todes“ genannt. Bei den Spielen kam sie über 400 m 30 Sekunden nach der Erstplatzierten ins Ziel, mit der Teilnahme allein ist Farahs Traum jedoch wahr geworden. (Foto: 3. August 2012)

Dow Travers kommt mit Flip-Flops und Badehose sowie mit der Flagge der Cayman-Inseln in der Hand zur Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.

Stilecht zur Eröffnungsfeier kam Dow Travers von den Caymaninseln. In Flip-Flops und Badehosen trug er die Fahne seines kleinen Landes in das Stadion im russischen Sotschi. Bei den Winterspielen 2014 trat Travers wie zuvor schon 2010 in Vancouver als alpiner Skifahrer an, schied aber sowohl im Riesenslalom als auch im Slalom im ersten Durchgang aus. (Foto: 7. Februar 2014)

Yassine Rahmouni auf seinem Pferd bei den Olympischen Spielen 2012.

Yassine Rahmouni aus Marokko traf beim Jetskifahren zufällig den König seines Landes. Als er Mohammed den Sechsten seinen Wunsch mittelte, einmal bei den Olympischen Spielen anzutreten, erfüllte ihm der König diesen. Rahmouni nahm 2012 in London im Dressurreiten teil und wurde Letzter. (Foto: 2. August 2012)

Albert Grimaldi richtet seine Brille vor einem Wettkampf.

Der Prinz in der Bobbahn: Vor seiner Monarchen-Karriere startete Albert Grimaldi, der heutige Fürst von Monaco, bei den Olympischen Winterspielen. 1988 in Calgary erreichte er im Zweierbob mit seinem Kollegen Gilbert Bessi sogar einen respektablen 25. Platz für das Fürstentum. (Foto: 20. Februar 1988)

Kazuki Yazawa in seinem Kanu mit Paddel in der Hand.

Bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro nahm auch ein echter Mönch teil: Kazuki Yazawa aus dem Tempel Zenkoji Daikanjin. Der Japaner fuhr Kanuslalom, in der Klasse K1 belegte er an der Copacabana den elften Platz. (Foto: 10. August 2016)

Jaqueline Mourao während eines Langlauf-Rennens bei den Olympischen Winterspielen 2022.

Als Brasilianerin ist auch Jaqueline Mourao eine Exotin bei den Olympischen Winterspielen. Sie nahm als Langläuferin und Biathletin an fünf Winterspielen. Ihr olympisches Debüt gab sie aber als Radsportlerin bei den Sommerspielen 2004 in Athen! Mit insgesamt acht Olympia-Teilnahmen hält sie den Rekord ihres Landes.

Michael Edwards kurz vor einem Sprung.

Auch er ist eine absolute Olympia-Legende: Der britische Skispringer Michael Edwards, genannt „Eddie the Eagle“. Alles an ihm war kurios, von seinen Sprüngen, die nie besonders weit gingen, bis hin zu seiner ikonischen Brille, deren Gläser aufgrund der Wetterverhältnisse bei den Olympischen Spielen 1988 in Calgary immer beschlagen war. Das machte Edwards zu einem Superstar, über Eddie the Eagle wurden Bücher und ein Kinofilm veröffentlicht. (14. Februar 1988)

David Katoatau tanzt nach einem Wettkampf auf der Bühne.

Mit seinen lustigen Tänzen begeisterte Gewichtheber David Katoatau aus Kiribati die Zuschauer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Auch mit seinem Kampf gegen den Klimawandel machte Katoatau auf sich aufmerksam, aufgrund des steigenden Meeresspiegels versinken die Inseln seiner Heimat Kiribati langsam. (15. August 2016)

Bruno Banani ist fokussiert vor einem Wettkampf.

Marketingcoup bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi. Rodler Fuahea Semi aus Tonga änderte seinen Namen „zufällig“ in Bruno Banani und wurde 2012 von dem Chemnitzer Modeunternehmen gleichen Namens unter Vertrag genommen. IOC-Präsident Thomas Bach sprach anschließend von „einer perversen Marketingidee“. Bei Olympia 2014 landete Banani auf dem 32. Platz von 39 Startern. (Foto: 8. Februar 2014)

Philip Boit gut gelaunt bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin.

Philip Boit ist ein echter Pionier: Der Langläufer aus Kenia ist der erste Sportler aus dem westafrikanischen Staat überhaupt, der an den Olympischen Winterspielen teilnahm. 1998 in Nagano wurde er über 10 km noch Letzter mit 20 Sekunden Rückstand zum Vorletzten, 2002 in Salt Lake City konnte Boit im Springt immerhin fünf Athleten hinter sich lassen. 2006 in Turin war er Fahnenträger sowie einziger Athlet seines Landes. (Foto: 17. Februar 2006)

Hubertus von Hohenlohe jubelt nach einem Lauf bei den Olympischen Winterspielen 2010.

Hubertus von Hohenlohe war jahrelang fester Bestandteil der Olympischen Winterspiele. Der Mexikaner, der den Titel Prinz in seinem Namen trägt, ist Fotograf, Sänger, Jetsetter und gelegentlicher Skirennläufer. Bei den großen Events wie Weltmeisterschaften und natürlich Olympischen Spielen betrat von Hohenlohe die internationale Skibühne, angefangen mit Olympia 1984 in Sarajevo. Der Exot sorgte besonders durch seine schrillen Outfits für Aufmerksamkeit. (Foto: 28. Februar 2010)

Kwame Nkrumah-Acheampong in seinem Leoparden-Skianzug während eines Rennens.

Auch bei Kwame Nkrumah-Acheampong blieb besonders der Skianzug in Erinnerung. Der Skirennläufer aus Ghana bekam wegen des Outfits den Spitznamen „Schnee-Leopard“ verpasst. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver belegte Nkrumah-Acheampong im Slalom den 47. Platz. (Foto: 17. Februar 2011)

Robel Teklemariam während eines Rennens bei den Olympischen Winterspielen 2006.

Er fiel vor allem durch seine Frisur, aber natürlich auch durch seine Herkunft auf: Robel Teklemariam aus Äthiopien fuhr bei den Olymischen Winterspielen 2006 in Turin und 2010 in Vancouver mit wehenden Rastalocken auf Langlaufskiern durch den Schnee. Mit Platz 72 2006 im Sprint und Platz 93 2010 über 15 km Freistil hatte er zwar nicht den größten Erfolg, dafür konnte er viele Fan-Sympathien für sich gewinnen. (Foto: 17. Februar 2006)

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Nicht für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Olympischen Spiele steht der Kampf um die Medaillen nicht im Vordergrund. Sie genießen es einfach nur, olympische Luft schnuppern zu dürfen.

von Niklas Schapperer  (nis)

Die Atmosphäre im olympischen Dorf ist alle zwei Jahre besonders, egal ob bei Sommer- oder Winterspielen. Sportler und Sportlerinnen aus aller Welt kommen zusammen, um sich in den verschiedensten Sportarten und Disziplinen zu messen.

Olympia war auch immer schon ein Event für Athletinnen und Athleten, für die im Weltcup oder bei anderen internationalen Meisterschaften oft kein Platz ist. So wie Schwimmer Eric Moussambani aus Äquatorialguinea, der über 100 Meter Freistil zwar einst doppelt so lang brauchte wie der Sieger, aber trotzdem ähnlich viel Applaus bekam.

In der Bildergalerie oben zeigt dir EXPRESS.de die kuriosen und unglaublichen Geschichten einiger besonderer Olympia-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer.