Olympia-Schock für Kanu-AsseGabelstapler rammt deutsches Super-Boot: „Totalschaden“

Der deutsche Männer-Vierer mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke

Der deutsche Männer-Vierer mit (v.r.) Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke, hier beim Kanu-Sprint-Weltcup am 16. Mai 2021 in Szeged, muss vor den Olympischen Spielen eine schwere Hiobsbotschaft verdauen.

In Tokio wollte der deutsche Kajak-Vierer der Männer seinen Rio-Titel verteidigen – doch nun gab es vor Beginn der Spiele eine Schock-Nachricht für das deutsche Team.

Köln. Riesen-Schock für die deutschen Kanuten vor Beginn der Olympischen Spiele! Denn der deutsche Männer-Vierer steht plötzlich ohne seinen individuell angefertigten Untersatz da. Grund: Beim Verladen des Olympia-Bootes in Luxemburg rammte ein Gabelstapler das Vollcarbon-Boot – und beschädigte es schwer. Das jahrelang entwickelte Geschoss kann nun nicht wie geplant in Tokio zum Einsatz kommen. Was ein Ärgernis!

Für das deutsche Paradeboot, das bei den Spielen 2016 in Rio Gold geholt hatte und in Japan die Titelverteidigung anstrebt, ist es ein schwerer Rückschlag. Der K4 um die Kanu-Asse Max Rendschmidt (27), Ronald Rauhe (29), Tom Liebscher (27) und Max Lemke (24) muss nun unfreiwillig umplanen.

Schock für deutsche Kanuten: Olympia-Boot beim Verladen schwer beschädigt

Tom Liebscher und seine Kollegen sind völlig bedient. „Der Trainer und wir waren erst einmal ziemlich aufgelöst. Das Besondere ist, dass es dieses Boot mit dieser Bauweise auf der ganzen Welt nur zweimal gibt. Eins ist jetzt zerstört“, sagte er. Der Dresdner Rio-Sieger sprach von einem „Totalschaden“.

Liebscher postete auf seinem Instagram-Kanal ein Bild vom Loch, das der Gabelstapler ins Boot gerissen hat:

Besonders bitter: Die Entwicklung des Bootes dauerte Jahre und kostete einen fast sechsstelligen Betrag. Das Carbon-Boot war in Berlin in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des dortigen Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten konzipiert worden. Jetzt ist es kurz vor den Olympischen Spielen nicht mehr zu gebrauchen.

Eine Hoffnung gibt es noch: Die deutschen Kanuten versuchen nun, ihr Vorbereitungsboot aus Deutschland noch rechtzeitig nach Japan zu bringen. Ob das klappt, ist unklar. „Wir haben zwar in Tokio ein Ersatzboot, allerdings nur einen Prototypen – und leider ist der auch nicht pink. Daher war es uns wichtig, dass wir das Boot aus der Vorbereitung in Duisburg jetzt auf irgendeinem Weg noch nach Tokio bekommen“, erklärte Routinier Rauhe. Der Berliner wird nach den Spielen in Tokio seine Karriere beenden.

Die Vorläufe der Männer-Vierer über 500 Meter finden am 6. August statt, die Finalläufe tags darauf. Das deutsche Team plant, am 25. Juli nach Tokio zu reisen. (kos)