Einst wurde Andrea Herzog belächelt und für zu leicht befunden. Nun holte sie nach ihrem Überraschungscoup bei der WM 2019 auch bei der Olympia-Premiere im Canadier eine Medaille. Und das alles ohne Druck und Stress.
Olympia in TokioAndrea Herzog holt Bronze für Deutschland
Tokio. Slalomkanutin Andrea Herzog (21) verfolgte die Entscheidung bei der Olympia-Premiere ganz cool, nach dem Bronze-Coup herzte sie ihren Trainer, ehe sie ihrem Freund Philipp Reichenbach in die Arme fiel. „Ich bin gerade überglücklich, ich kann es nicht fassen. Die anderen sind super gefahren“, sagte sie. Die Anderen, das waren die mehrmaligen Weltmeisterinnen Jessica Fox (27) aus Australien und Mallory Franklin (27) aus Großbritannien, die im Einer-Canadier im Kasai Canoe Slalom Centre in Tokio Gold und Silber holten.
Auch Herzog zeigte am Donnerstag (29. Juli) ein enormes Gefühl beim Tanz um die Stangen und fuhr solide zu Bronze. Für das deutsche Kanuslalom-Team ist es nach Gold durch Ricarda Funk (29) und Bronze durch Sideris Tasiadis (31) bereits die dritte Medaille bei den Sommerspielen in Tokio. Dies gelang zuletzt bei Olympia 1996 in Atlanta.
Olympische Spiele in Tokio: Andrea Herzog holt Bronze im Kanu-Slalom der Damen
Sportsoldatin Herzog hatte auf der anspruchsvollen Strecke im 25-Stangen-Labyrinth einen Rückstand von 6,09 Sekunden auf die Olympiasiegerin. Herzog leistete sich genau wie Franklin einen Fehler, Fox blieb bei ihrem Lauf dagegen fehlerfrei. Vorsichtig fuhr Herzog, kein volles Risiko ging sie - es war eine solide Fahrt zu Olympia-Bronze.
Präsident Thomas Konietzko (57) vom Deutschen Kanu-Verband war nach der dritten Medaille im dritten Wettbewerb happy. „So ein Abschneiden gab es in der Olympia-Geschichte im Kanuslalom lange nicht. Das gibt uns Zuversicht für den vierten Wettbewerb mit Hannes Aigner und für die Rennkanuten“, sagte Konietzko. (dpa)