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Geldsegen oder Abzocke?Olympia 2024: Paris wittert Goldgrube bei Vermietungen – Behörden warnen

Nahaufnahme vom Eingang des Pariser Rathauses

In Paris bereitet man sich auf die Olympischen-Spiele vor. (Foto: 17. November 2022)

Die anstehenden Olympischen Spiele in ihrer Stadt elektrisieren die Pariserinnen und Pariser – selbst, wenn sie keine Sportfans sind.

Viele Bewohnerinnen und Bewohner der französischen Hauptstadt hoffen auf ein zusätzliches Einkommen durch das Vermieten von Zimmern und Wohnungen.

Die Stadt Paris rechnet mit gut 15 Millionen Besucherinnen und Besuchern im kommenden Sommer, in dem die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele im Großraum Paris und einigen anderen Orten in Frankreich stattfinden.

Für Olympische-Spiele: Anwohnerinnen und Anwohner wollen mitverdienen

Auf der Plattform „Airbnb“ bewegen sich die Preise für eine Nacht derzeit zwischen 300 und 500 Euro. „Für mich lohnt sich eigentlich gar nicht, im Sommer zu arbeiten“, meint Antoine, der seinen Nachnamen nicht nennen will. Er wird Paris vermutlich verlassen und seine kleine Wohnung zu Geld machen.

Antoine will seine 50-Quadratmeter-Loft im schicken zweiten Arrondissement während der Olympischen Spiele für 2000 Euro die Woche vermieten. Seine Vermieterin ist einverstanden. „Sie bekommt eine Kommission“, erklärte er. Er habe ihr versichert, alles zu tun, damit die Wohnung in gutem Zustand bleibe.

Die deutsche Journalistin Tanja Kuchenbecker, die im Norden von Paris ein Haus mit Garten besitzt, wollte sich nicht auf „Airbnb“ oder andere Plattformen einlassen.

„Das ist zu mühsam, da muss man wahnsinnig viel vorbereiten und wegräumen“, erklärte sie. Außerdem wisse man nicht, wer da komme und möglicherweise wilde Partys veranstalte.

Über Bekannte bekam sie schon sehr früh Kontakt zu der Familie einer deutschen Olympia-Teilnehmerin. „Wir sind uns schnell einig geworden, und es ist klasse, dass sie die ganze Zeit bleiben“, sagt Kuchenbecker. Den Preis für ihr Haus nennt sie nicht, aber er liegt höher, als, was sie sonst verlangt, wenn sie im Sommer an Freunde oder Bekannte vermietet.

„Airbnb“ kündigte an, 27 Millionen Euro für einen verstärkten Kundendienst während des sportlichen Großereignisses zu investieren. Davon sollen etwa zusätzliche Beraterinnen und Berater bezahlt werden, die Vermieterinnen und Vermieter und Mieterinnen und Mieter betreuen – auf Französisch und auf Englisch.

Von Meyfarth bis Maske

Das waren die größten deutschen Momente der Olympia-Geschichte 

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Wer seine Wohnung während der Olympischen Spiele auf der Plattform anbieten möchte, muss zusätzliche Auflagen erfüllen, etwa aktuelle Fotos einsenden, damit die Anzeige als „geprüftes Angebot“ ausgezeichnet wird. Besucher sollen dafür sensibilisiert werden, „dass in Paris die Wände dünn sind“, und wie in Frankreich der Müll getrennt wird.

Olympia 2024: Auch Zwangsräumungen sind möglich

Eine französische Behörde warnte kürzlich davor, dass Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer ihren Mieterinnen und Mietern nicht einfach kündigen dürften, in der Hoffnung, während der Olympischen Spiele mehr Geld einzunehmen. Die Gründe für eine Kündigung seien sehr eng gefasst. Aber manche scheinen es trotzdem zu versuchen.

„Es gibt Fälle, in denen nach 20 Jahren überraschend gekündigt wurde“, sagt die Anwältin Virginie Audinot, die darin ein Anzeichen für „wilde Spekulation“ sieht. Der kommunistische Senator Ian Brossat (43) forderte – bislang vergeblich – ein Verbot von Zwangsräumungen während der Olympischen Spiele.

Die Hotelpreise, die zeitweise einen Durchschnitt von mehr als tausend Euro pro Nacht für die Zeit der Spiele erreicht hatten, sind inzwischen wieder gesunken. Ein Großteil der Olympia-Tickets ist verkauft, viele Besucher haben ihre Unterkünfte gebucht.

Neben Hotels und Plattformen, die private Wohnungen vermieten, gibt es noch die zahlreichen offiziellen Unterkünfte: Die Sportlerinnen und Sportler werden etwa mit ihren Teams in dem neu gebauten Olympischen Dorf in der Pariser Vorstadt Saint-Denis untergebracht. Die Gebäude sollen anschließend in Wohnungen, Büros und Geschäfte umgewandelt werden.

Die etwa 45.000 freiwilligen Helferinnen und Helfer haben sich weitgehend selbst ihre Unterkunft besorgen müssen. Das Organisationskomitee achtete allerdings darauf, dass möglichst viele von ihnen in der Nähe ihres Wohnortes eingesetzt werden.

Unstimmigkeiten gab es, weil manche Studierenden während der Sommermonate ihre Wohnheime verlassen sollten – weil diese als Olympia-Unterkünfte eingeplant waren.

Und schließlich gibt es noch eine Möglichkeit, während der Olympischen Spiele so gut wie kostenfrei in Paris zu wohnen, etwa über die Plattform Home Exchange.

Mitglieder, die ihren Jahresbeitrag gezahlt haben, können Pariserinnen und Parisern ihre eigene Wohnung anderswo auf der Welt zum Tausch anbieten. Derzeit sind auf der Website noch einige Unterkünfte in Paris im Angebot – aber möglicherweise haben die Besitzerinnen und Besitzer auch ihren Kalender nicht aktualisiert. (afp)