Annett Kaufmann begeistert bei Olympia die Tischtenniswelt. Im Viertelfinale besiegte sie die Favoritin aus Indien und führte die deutschen Damen auf direkten Weg ins Halbfinale.
Deutschland hat neuen Olympia-Star18-jährige Kaufmann führt ihr Team ins Halbfinale – nun wartet Favorit auf sie
Hat Deutschland einen neuen Tischtennisstar? Erst am Dienstag (6. August 2024) verabschiedete sich die Sport-Welt vom größten Star, den wir im Tischtennis je hatten.
Timo Boll (43) hat am Dienstag offiziell seine internationale Karriere beendet und möchte noch bis zu seinem Vertragsende 2025 bei Borussia Düsseldorf in der Bundesliga spielen.
In Abiturphase wurde Annett Kaufmann Deutsche Meisterin
Doch Deutschland hat anscheinend schon seinen neuen Star gefunden: Annett Kaufmann heißt die neue Olympia-Hoffnung. Die erst 18-Jährige begeisterte im Viertelfinale gegen Indien am Mittwoch (3:1, 7. August) einmal mehr und schickte die deutschen Tischtennisspielerinnen ins Halbfinale.
Trotz Verletzungssorgen haben sich die deutschen Damen durch die Wettbewerbe gekämpft und müssen sich im Halbfinale nun gegen die Favoritinnen aus Japan beweisen. Bislang haben die auf zwei gesetzten Asiatinnen noch kein einziges Spiel abgegeben und setzten sich mit jeweils 3:0-Sätzen gegen Polen und Thailand durch.
Eine, die genau das aber auch kann, ist die junge Annett Kaufmann. Beim Duell gegen Indien besiegte sie die beste indische Tischtennisspielerin Manika Batra (29), die in ihrer Heimat als der große Tischtennis-Star gilt, mit 8:11, 11:5, 11:7.
In ihrem zweiten Spiel legte sie dann die 3:0-Performance hin. Gegen Sreeja Akula (26) bewies Kaufmann ihre super Form. Somit fehlt den deutschen Damen Xhaona Shan (41), Yuan Wan (27) und Kaufmann nur noch ein Spiel zur sicheren Medaille.
Die 2006 in Landshut geborene Kaufmann trennen ganze 23 Jahre von ihrer älteren Kollegin Shan. Schon kurz vor Olympia zeigte die junge Athletin ihr ganzen Potenzial, als sie sich kurz vor ihren Abiturprüfungen gegen Yuan Wan durchsetzte und ihren ersten Titel als Deutsche Einzel-Meisterin absahnte. Mit Wan wiederum gewann sie dann auch noch Gold im Doppel.
Die 1,83 Meter große Linkshänderin wechselte nach dem Rückzug des SV Böblingen aus dem Tischtennis-Sport, innerhalb der Bundesliga zum SV DJK Kolbermoor, wo sie derzeit spielt.
Ihre Eltern kommen übrigens aus dem Wintersport: Ihr Vater Andrej spielte Eishockey und wurde 2009 mit den Schwenniger Wild Wings Meister der zweiten Liga. Ihre Mutter trat damals noch unter ihren Mädchennamen Anna Korsunova als Abfahrtsläuferin für Kasachstan an.
Die guten Sportler-Gene ihrer Eltern hat Kaufmann offensichtlich voll und ganz im Blut. Nun gelten sie und ihre Mannschaft als nächste große Medaillenhoffnung bei den Olympischen Spielen in Paris.