Test-Chaos nach Corona-FallDeutsche Rad-Stars verpassen Olympia-Medaille

Maximilian Schachmann fährt im Olympischen Straßenrennen der Radfahrer.

Maximilian Schachmann hat im Olympischen Straßenrennen der Radfahrer am Samstag (24. Juli) eine Medaille verpasst.

Radprofi Simon Geschke ist am Vorabend des Olympischen Straßenrennens rund um den Mount Fuji positiv auf Corona getestet worden. Nach dem folgenden Test-Chaos für die Teamkollegen sprang nicht die erhoffte Medaille heraus.

von Béla Csányi  (bc)

Tokio. Das deutsche Radsport-Team hat nach der Corona-Infektion von Simon Geschke (35) die erhoffte Medaille im Olympischen Straßenrennen am Samstag (24. Juli) verpasst. Maximilian Schachmann (27), der auf Edelmetall gehofft hatte, fuhr trotz starker Vorstellung als Zehnter ins Ziel.

Im Ziel sprach Schachmann über die schweren Bedingungen nach Geschkes positivem Corona-Test am Freitagabend (23. Juli). Zwar wurde der gebürtige Berliner umgehend vom Rest der Mannschaft isoliert, dennoch brach zu später Stunde das Test-Chaos für die Teamkollegen aus.

Simon Geschke einziger Corona-Fall bei Deutschlands Radteam bei Olympia

Kurz nach der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele war Geschkes Ausfall ein erster großer Rückschlag für den deutschen Kader in Tokio. „Ich fühle mich körperlich gut, aber emotional ist das ein sehr schwarzer Tag für mich. Jetzt bleibt mir nur, den Jungs ein starkes Rennen zu wünschen“, sagte Geschke kurz nach Erhalt des positiven Test-Resultats.

Alle weiteren zwölf Mitglieder des deutschen Teams, die im selben Hotel wie Geschke außerhalb des Olympischen Dorfs untergebracht sind, waren im Rahmen ihrer täglichen Anti-Gen-Tests negativ getestet worden – auch bei den zusätzlichen PCR-Tests ergab sich kein positiver Befund.

Corona-Fall wirft deutsche Radfahrer bei Olympia zurück

Weil Geschkes Corona-Fall erst spät am Abend bekannt wurde, mussten die deutschen Fahrer im Vorlauf des Rennens bereits am frühen Samstagmorgen noch einmal getestet werden.

Simon Geschke fährt bei der Tour de France den Mont Ventoux herunter.

Simon Geschke, hier am 7. Juli 2021 bei der elften Etappe der Tour de France auf dem Mont Ventoux, hat wegen einer Corona-Infektion das olympische Straßenrennen der Radfahrer verpasst.

„Corona hat uns einen kleinen Strich durch die Vorbereitung gemacht, es war nicht einfach. Wir konnten uns nicht optimal vorbereiten“, sagte Schachmann am ZDF-Mikrofon und ergänzte: „Wir sind motiviert an den Start gegangen und haben das Beste draus gemacht. Am Anfang war es schwer für mich, aber am Ende bin ich alle Attacken mitgegangen.“

Simon Geschke war bei Olympia-Radrennen als Helfer eingeplant

Geschke musste dagegen auf seine Teilnahme am Straßenrennen verzichten. Auf dem 234 Kilometer langen Kurs mit 4865 Höhenmetern rund um den Mount Fuji gewann letztlich der Ecuadorianer Richard Carapaz (28) vor Belgiens Wout van Aert (26) und Tour-Sieger Tadej Pogacar (22).

Geschke vom Team Cofidis, der erst am vergangenen Sonntag die Tour de France in Paris als 62. beendet hatte, war vor allem als wichtiger Helfer von Medaillen-Anwärter Schachmann eingeplant gewesen.

2016 bei den Olympischen Spielen in Rio stand Geschke ebenfalls im deutschen Aufgebot, beendete das Rennen allerdings nicht. Beim damals viel kritisierten und an einigen Stellen enorm riskanten Straßenkurs fuhren mehr als die Hälfte der Fahrer (79 von 144) das 241 Kilometer lange Rennen nicht zu Ende. Geschke hatte die Strecke damals als „extrem“ bezeichnet. (bc)