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Nächste harte EntscheidungTurn-Superstar Biles sagt noch mehr Olympia-Disziplinen ab

Die US-amerikanische Kunstturnerin Simone Biles blickt im Olympischen Turnzentrum in Tokio enttäuscht in die Ferne.

Simone Biles, hier bei den Olympischen Wettkämpfen im Kunstturnen am 27. Juli, hat ihre Teilnahme an mehreren Disziplinen in Tokio abgesagt.

US-Turnerin Simone Biles ist einer der größten Stars der laufenden Olympischen Spiele. Nach mentalen Problemen und einem Wettkampf-Abbruch am Dienstag sagte Biles mehrere Disziplinen ab.

Tokio. Rekord-Weltmeisterin Simone Biles (24) hat auch ihre Starts beim Pferdsprung und am Stufenbarren bei den Olympischen Spielen in Tokio abgesagt. Dies teilte der US-Verband einen Tag vor den Entscheidungen am Sonntag mit. Ob die 24-Jährige am Boden (Montag, 2. August) und Schwebebalken (Dienstag) starten wird, ist noch offen.

„Wir haben weiterhin allergrößten Respekt vor Simone, die diese Situation mit Mut und Würde meistert, sowie vor allen Athleten, die ihr in diesen ungewöhnlichen Umständen zur Seite gestanden haben“, teilte der Verband mit. Für Biles wird MyKayla Skinner (24) in der Sprung-Entscheidung starten.

Olympische Spiele: Simone Biles sagt Wettkämpfe ab

Auf Instagram hatte Biles am Freitag von „Twisties“ berichtet - so werden in den USA mentale Blockaden im Turnen genannt. „Mein Geist und mein Körper sind einfach nicht im Einklang“, schrieb der US-Star, der zuletzt auch im Training gestürzt war. Die Probleme beträfen „alle Wettkämpfe, was wirklich nervt“, so Biles. Zuvor hatte sie bereits berichtet, dass ihr der Druck zu schaffen mache.

Die viermalige Olympiasiegerin war mit der Hoffnung auf fünf weitere Goldmedaillen nach Tokio gereist. Biles hatte schon im Mehrkampf-Finale am Donnerstag auf einen Start verzichtet. Am Dienstag hatte sie beim Mannschafts-Finale ihren Wettkampf nach dem ersten von vier Durchgängen abgebrochen und dies anschließend mit mentalen Problemen begründet. Für Elisabeth Seitz steigen damit am Sonntag (10.00 Uhr MESZ) ungewollt die Medaillenchancen am Stufenbarren.

Die deutsche Rekordmeisterin peilt nach Platz sechs in London und Rang vier in Rio bei ihrer dritten Olympia-Teilnahme einen Podestplatz an. Allerdings galt Biles am Stufenbarren ohnehin nicht als Topfavoritin. In Rio war dies der einzige Wettbewerb, an dem sie nicht teilnahm.

Olympia 2021: Viel Zuspruch für Simone Biles

Unterdessen erhielt Biles viel Zuspruch und Unterstützung. „Bin ich gut genug? Ja, ich bin gut genug. Das Mantra, das ich täglich praktiziere. Simone Biles, wir sind stolz auf dich und drücken dir die Daumen“, twitterte die ehemalige First Lady Michelle Obama (57).

Rekord-Olympiasieger Michael Phelps (36), der 2018 seinen eigenen Kampf mit Depressionen und Selbstmordgedanken nach den Sommerspielen 2012 offenbart hatte, sagte, Biles' Kampf zu sehen, habe ihm „das Herz gebrochen“. Der 23-malige Schwimm-Olympiasieger erklärte bei NBC weiter, dass die Olympischen Spiele für Athleten überwältigend sein könnten und dass er während seiner eigenen Karriere oft damit zu kämpfen gehabt habe, Unterstützung zu finden. (sid / bl)