Kein goldener Abschluss für Turn-Überfliegerin Simone Biles. Das enttäuschende Finale am Schwebebalken stieß der US-Amerikanerin aber nicht nur wegen ihres persönlichen Abschneidens übel auf.
Frust-Finale beim TurnenOlympia-Publikum nervt Simone Biles: „Seltsam und unangenehm“
von Béla Csányi (bc)
Ihre beeindruckende Medaillensammlung hat Rekord-Turnerin Simone Biles (27) bei Olympia in Paris merklich ausgebaut, perfekt war der Abgang der US-amerikanischen Überfliegerin aber nicht.
Statt Doppel-Gold und Olympia-Rekord gab es zum Abschluss der Biles-Festspiele in Paris (dreimal Gold, einmal Silber) nur Silber und Blech. Besonders der Wettbewerb am Schwebebalken, den Biles als Fünfte abgeschlossen hatte, stieß der siebenmaligen Olympiasiegerin übel auf. Kritik gab es auch am eigentlich so beeindruckenden Ort des Geschehens.
Simone Biles unzufrieden mit Olympia-Finale am Schwebebalken
Die erfolgsverwöhnten US-Fans verließen schon vor der Siegerehrung in Scharen die gigantische Arena de Bercy, die optisch zwar eine Menge hergemacht hatte, Biles zufolge aber nicht für die erhofften optimalen Bedingungen sorgte.
„Heute war es absolut wild. Es waren nicht meine besten Performances. Aber ich habe eine Medaille“, sagte die erfolgreichste Turnerin der US-Geschichte (u. a. auch 23 Mal WM-Gold) in den Katakomben der gigantischen Halle. Auf der Pressekonferenz wurde sie dann noch einmal deutlicher. Nicht gefallen hatte ihr unter anderem die Kulisse. Der Vorwurf: zu leise!
„Ehrlich gesagt tun wir uns leichter in einer Umgebung, in der es durchgehende Geräusche gibt“, gestand Biles, die sich zumindest mehr Applaus oder Gemurmel, zumindest aber etwas Stimmung gewünscht hätte: „Heute konnte man die Klingeltöne einzelner Handys hören, die Auslöser der Kameras, was auch immer es noch gewesen sein mag.“
Einige Zuschauerinnen und Zuschauer hätten sich während des Wettkampfs gar als Regelhüter aufgespielt – und damit alles nur noch schlimmer gemacht, befand Biles.
„Die Leute fangen an zu jubeln und dann ist auch ein lauteres ‚Pst‘ zu hören. Aber genau den Leuten, die das machen, sollte man ‚Pst‘ sagen, weil sie damit lauter waren als die anderen. Es war wirklich seltsam und unangenehm“, beschrieb das Turn-Idol.
Mehrfach sei aus dem Kreis der Teilnehmerinnen der Wunsch nach Hintergrundmusik geäußert worden, diese Bitte sei allerdings ungehört geblieben. So ging das Frust-Finale letztlich mit mehreren ungewohnten Patzern im Feld über die Bühne. Und ohne eine weitere Medaille für Simone Biles.