„Das ist Wahnsinn“Folgenschwerer Fauxpas: Ruderer verliert Medaille in Paris – Handy lag noch im Boot

Giacomo Perini rudert bei den Paralympics.

Giacomo Perini, hier am 30. August in seinem Vorlauf, hat seine Vergesslichkeit teuer bezahlt.

Weil er sein Handy im Boot vergessen hat, wurde Giacomo Perini seine Bronzemedaille bei den Paralympics wieder aberkannt.

von Antje Rehse  (are)

Der Traum von einer paralympischen Medaille – für Giacomo Perini (28) ist er zum Albtraum geworden. Dem italienischen Ruderer wurde seine Bronzemedaille wieder aberkannt.

Der Grund: In Perinis Boot wurde ein Mobiltelefon entdeckt. Ein eindeutiger Regelverstoß, denn Kommunikationsgeräte jeder Art sind während der Rennen verboten.

Paralympics-Ruderer vergaß Handy im Boot

In der Folge wurde Perini disqualifiziert. Die Bronzemedaille ging stattdessen an den Australier Erik Horrie (44). Gold holte der Brite Benjamin Pritchard (32) vor dem Ukrainer Roman Poliansky (38).

Der italienische Verband findet die Strafe ungerecht und hat Protest eingelegt. Perini habe das Handy während des Rennens nicht benutzt, sondern lediglich vergessen, das Gerät vor dem Start aus einer Tasche im Boot zu nehmen. Ein folgenschwerer Fehler!

Dass der Protest zum Erfolg führt, gilt als nahezu ausgeschlossen. Zu eindeutig ist das Regelwerk. „Die Situation ist halt so. Offizielle des Ruderverbands und der Paralympics haben es gesehen und die Entscheidung so getroffen“, sagte Nutznießer Horrie gegenüber „Nine“. „Ich habe das Glück, Bronze mit nach Hause zu nehmen.“

Perini, dem im Alter von 18 Jahren wegen eines Tumors das rechte Bein amputiert wurde, hat sich selbst zu seiner Disqualifikation noch nicht geäußert.

Auf Instagram erhält er von seinen Fans viel Zuspruch. „Das ist Wahnsinn“, kommentierte ein Nutzer einen Post des italienischen Ruderverbandes. „Für uns stehst du trotzdem auf dem Podium“, hieß es in einem weiteren Kommentar.

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Doch es gibt auch kritische Stimmen. „Eine solche ‚Vergesslichkeit‘ darf man sich bei Olympia (eigentlich den Paralympics, d. Red.) nicht erlauben“, schrieb ein Instagram-User. „Das ist ein schwerer Fehler seines Teams“, meinte ein anderer.