Warnung in ParisEigentlich täglich geplant: Olympia-Tradition schon am vierten Tag gebrochen

Olympia gehört im modernen Sport zu den Groß-Events mit der längsten Tradition. Umso schöner, dass bei den neuen Ausgaben auch eigene kleine Rituale eingeführt werden. In Paris wurde eines jetzt aber ausgesetzt.

von Béla Csányi  (bc)

Zwangspause für ein jetzt schon liebgewonnenes Olympia-Ritual! So abwechslungsreich die Sommerspiele in Paris bislang auch waren, einige vorbestimmte Abläufe wollen sich die Verantwortlichen Tag für Tag bewahren.

Doch auch in der französischen Metropole läuft nicht immer alles wie gewünscht, die Erfahrung machten am Dienstag (30. Juli 2024) etwa die Triathleten, deren Wettkampf wegen des verschmutzten Wassers in der Seine verschoben wurde. Und nicht nur die Ausdauer-Wunder blickten im Laufe des Tages bange in den Himmel.

Kein Olympia-Ballon am Dienstag über Paris

Unwetterwarnung in Paris! Nach der Gluthitze am Tag drohte es am Abend über der Stadt der Liebe ordentlich zu krachen. Eine Warnung des französischen Wetterdienstes sagte die Möglichkeit von starken Gewittern und Hagelschauern voraus. Davon war um 22 Uhr zwar noch immer nichts zu sehen, doch Konsequenzen hatte die Prognose dennoch.

Schließlich steigt Abend für Abend die durch eine beeindruckende LED-Installation simulierte olympische Flamme in den Himmel über Paris auf, der in die Luft schwebende Ballon hatte auch bei der großen Olympia-Eröffnungsfeier am Freitag weltweit für Staunen gesorgt.

Doch Dienstag mangelte es an den nötigen Flugbedingungen, der Ballon musste wegen der Warnung am Boden bleiben, wie Moderator Jochen Breyer (41) in der ZDF-Übertragung verriet.

Tagsüber können täglich bis zu 10.000 Interessierte das Lichter-Spektakel bei Tageslicht bestaunen, besonders spektakulär wird es aber immer erst dann, wenn der Ballon im Dunkeln auf eine Höhe von 60 Metern aufsteigt und den Nachthimmel erleuchtet.

In Paris hoffen viele Menschen inzwischen übrigens darauf, dass die Olympia-Tradition die Sommerspiele gar überdauert. Eine Petition wurde bereits gestartet, um die Verantwortlichen der Stadt von einem Verbleib des potenziellen Touristen-Magneten zu überzeugen.

„Lasst uns zum Rathaus oder zur Regierung gehen und diese Idee vortragen“, hatte Designer Mathieu Lehanneur vorgeschlagen. Und Bürgermeisterin Anne Hidalgo denkt Berichten zufolge bereits ernsthaft darüber nach, den Wunsch der Bevölkerung zu erhören. Ein einzelner Schlechtwettertag ohne Ballon bei Olympia ist bei dieser Aussicht auch deutlich leichter zu verschmerzen.