Was war das denn?Millionen Menschen rätseln: Dieser Olympia-Auftritt lässt alle fassungslos zurück

Rachael Gunn, besser bekannt als Raygun, am Freitag (9. August 2024) bei ihrer Olympia-Premiere.

Rachael Gunn, besser bekannt als Raygun, feierte am Freitag (9. August 2024) ihre Olympia-Premiere.

Der Auftritt von Raygun war nicht gerade von Erfolg gekrönt, dennoch gehört die Australierin Rachael Gunn nach ihrer Olympia-Premiere zu den bekannten Persönlichkeiten der Spiele.

von Béla Csányi  (bc)

Ihr Auftritt sorgt dafür, dass die Breaking-Premiere bei Olympia auch weit über Fan-Kreise hinaus globale Aufmerksamkeit erfuhr! Raygun aus Australien war in der Gruppenphase komplett chancenlos, doch genau deshalb schlägt ihr Auftritt in Paris jetzt bei Social Media hohe Wellen.

Im Breaking treten die Tänzerinnen und Tänzer, die als B-Girls und B-Boys bezeichnet werden, unter Künstlernamen an. Unter diesen führt sie das Internationale Olympische Komitee (IOC). Aus dem Feld der Teilnehmerinnen, die am Freitag (9. August 2024) die Goldmedaille unter sich ausmachten, stach aber keine dermaßen heraus wie Rachael „Raygun“ Gunn (36).

Breaking-Premiere bei Olympia: Raygun lässt die Massen staunen

16 Tänzerinnen gingen am Place de la Concorde an den Start, das japanische B-Girl Ami gewann bei der Premiere der Tanzsportart letztlich Gold. Die 25 Jahre alte Weltmeisterin von 2019 und 2022 entschied vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach den finalen Battle gegen die favorisierte amtierende Weltmeisterin Nicka (17) aus Litauen für sich.

Raygun war da schon längst nicht mehr im Medaillenrennen. In einem Feld voller junger Frauen, einige davon noch unter 18, gehörte sie zu den älteren Teilnehmerinnen.

Dass Talent keine Altersfrage ist, zeigt grundsätzlich zwar die überraschend früh gescheiterte Mitfavoritin Ayumi (41), Grundschullehrerin aus dem japanischen Kyoto. Doch ihre Konkurrentin aus Down Under tanzte dann doch in einer etwas anderen Liga.

Bei Social Media gingen diverse Videos der Olympia-Performance viral, in denen viele Userinnen und User nicht wussten, was sie mit dem gerade gesehenen anfangen sollten. Raygun imitierte Känguru-Sprünge, hampelte und rutschte teils doch recht unkoordiniert auf dem Boden herum – und war in allen drei Gruppenduellen (dreimal 0:18) entsprechend chancenlos.

„Zwei Tage vor dem Ende von Olympia 2024, wir denken, wir haben alles gesehen. Und dann taucht eine neue Protagonistin auf – eine 36 Jahre alte australische Breakdancerin“, staunte ein User, der durchaus mit Raygun und ihrem skurrilen Auftritt zu sympathisieren schien, beim Kurznachrichtendienst X. Dort wurden die Raygun-Clips millionenfach geklickt.

„Ich möchte Raygun persönlich dafür danken, dass sie Millionen Menschen den Gedanken erlaubt: ,Oh, vielleicht kann ich es auch zu Olympia schaffen‘“, lautete ein schon etwas beißenderer Kommentar mit Tausenden Likes. Neben vielen Sympathie-Bekundungen setzte es tatsächlich auch immer wieder Kommentare unterhalb der Gürtellinie.

Hier gibt es einen kurzen Ausschnitt des Raygun-Auftritts bei Olympia:

Ein Nutzer ärgerte sich über die hämischen Reaktionen, betonte: „Beim Breaking geht es vor allem um Positivität. Wir richten einander auf. Ich weiß, dass es für die Leute auf X schwer ist, eine Welt zu verstehen, in der man nicht versucht, sich gegenseitig runterzumachen. Aber es ist traurig zu sehen, wie viele Leute versuchen, über das Set von jemandem zu lachen, unabhängig davon, wie beeindruckend es sein mag.“

Raygun selbst hatte bereits geahnt, dass es negative Kommentare für ihre Performance geben könnte, sie merkte daher vor Beginn der Wettkämpfe an: „Hab keine Angst davor, anders zu sein, geh raus und stehe für dich selbst ein. Du weißt nie, wohin es dich führen kann.“

Auf der ganz großen Bühne bleibt der Auftritt von Raygun erst mal einmalig, auch wenn er dem olympischen Gedanken „Dabeisein ist alles“ voll und ganz entsprach: Für die Spiele in Los Angeles 2028 steht Breaking schon nicht mehr auf dem Plan.