Triathlon-Ärger auch nach dem Wettkampf: Auf die Posse um die Olympia-Verschiebung wegen der zu schmutzigen Seine folgte am Mittwoch die Kritik über den Ablauf des Wettkampfs.
Wut nach Chaos-WettkampfAthletinnen üben scharfe Olympia-Kritik: „Wurden lächerlich gemacht“
von Béla Csányi (bc)
Nicht nur für die Athletinnen und Athleten ist das größte Sportevent der Welt eine gewaltige Herausforderung. Auch organisatorisch bedeutet Olympia Jahre der Vorbereitung – und am Ende läuft doch nicht in allen Wettkämpfen alles glatt. Das bisher wohl eindrücklichste Beispiel: der Triathlon.
Tagelang musste um die planmäßige Durchführung gebangt werden, am Ende wurde die Medaillenjagd der Männer sogar um einen Tag auf Mittwoch (31. Juli 2024) verschoben. Am wegen der schlechten Wasserqualität der Seine gewählten Ausweichtermin gab es durchaus Turbulenzen beim ebenfalls ausgetragenen Frauen-Rennen.
Triathlon-Ärger – nicht nur über kritische Lage in der Seine
Zunächst mussten die Athletinnen mit der Ungewissheit ins Bett gehen, ob das Aufstehen mitten in der Nacht für den Olympia-Wettkampf am Morgen sich lohnen würde. Diesmal konnte zwar geschwommen werden, doch die Bedingungen im Wasser waren alles andere als optimal.
Beim Frauen-Wettkampf sprangen etliche Starterinnen zu früh ins Wasser. Wer auf das Startsignal gewartet hatte, war von Beginn an hinten dran. So ergaben sich turbulente Szenen, die bei Social Media für reichlich Gelächter sorgten – und nicht gerade als Olympia-Werbung taugten.
Die Spanierin Anna Godoy (31), am Ende auf Rang 17, beklagte daher: „Wir wurden vom Verband ein wenig lächerlich gemacht. Es gab einen Fehlstart und trotzdem folgte keine Wiederholung.“
In der Seine machten Strömung und der wenige Platz das Schwimmen unter Idealbedingungen dann unmöglich, auch die beiden deutschen Starterinnen Laura Lindemann (28, Platz acht) und Lisa Tertsch (25, Platz neun) beklagten die Verhältnisse in der ARD.
„Da kann ich mich gar nicht entscheiden, was die größte Herausforderung war. Das Schwimmen war ein komplettes Durcheinander“, hielt die später beim Radfahren auf nasser Strecke gestürzte Lindemann fest. Tertsch berichtete, dass „überall Arme und Beine waren, man richtig in die Waschmaschine geraten ist. Es war extremer, als man das so gewohnt ist.“
Godoy wurde gegenüber Radio Marca sogar noch deutlicher, fauchte: „Sie hatten acht Jahre Zeit, die Spiele vorzubereiten, aber es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.“ Landsfrau Miriam Casillas (32, Platz 33) ergänzte: „Sie haben weniger an uns Athletinnen gedacht und mehr daran, das Image von Paris und der Seine zu verkaufen.“