„Den Fußball getötet“Riesige Wut im Netz über Olympia-Skandalspiel – auch Messi äußert sich

Schiedsrichter Glenn Nyberg entscheidet auf Abseits, umringt von den argentinischen Spielern.

Die argentinische Olympiaauswahl erlebte am 24. Juli 2024 einen bitteren Tag, der Treffer zum 2:2 wurde nach langer Unterbrechung von Schiedsrichter Nyberg zurückgenommen.

Der erste Tag des olympischen Fußballturniers hatte es in sich. Nach der Chaospartie zwischen Argentinien und Marokko sind vor allem die Fans der „Albiceleste“ im Netz erbost.

von Niklas Schapperer  (nis)

Was für ein Chaos am ersten Tag des olympischen Fußballturniers! Bei der Partie zwischen Argentinien und Marokko in St. Étienne kam es zu wilden Szenen.

In der 16. Minute der Nachspielzeit traf die „Albiceleste“ zum vermeintlichen 2:2-Ausgleich. Kurz danach stürmten wütende wie gewaltbereite marokkanische Fans mit Feuerwerkskörpern den Platz und versuchten die argentinischen Spieler anzugreifen. Diese wurden in Sicherheit gebracht, das Stadion musste geräumt werden.

Auch argentinische Nationalspieler erbost

Verwirrung herrschte ebenfalls, ob der schwedische Schiedsrichter Glenn Nyberg (35) das Spiel bereits abgepfiffen hatte. Dem war nicht so, der Videoschiedsrichter hatte sich nach dem vermeintlichen 2:2 sogar gemeldet.

Nach einer Pause von mehr als 1,5 Stunden wegen der Ausschreitungen dann der Check: Dem Tor ging eine Abseitsposition voraus. Damit war Marokko am ersten Spieltag der Gruppe B siegreich.

Anschließend machten die argentinischen Anhängerinnen und Anhänger ihren Unmut in den sozialen Medien Luft. Ein Fan schrieb beim Kurznachrichtendienst X: „Sie haben den Fußball getötet.“ Ein weiterer Nutzer sah in dem Spiel „eine Schande“.

Drastische Maßnahmen forderte dieser Fan: „Argentinien muss sich noch heute aus dem Turnier zurückziehen. Ein Skandal, wie mit ihnen umgegangen wurde.“

Sogar Weltfußballer Lionel Messi (37) äußerte sich zu den Vorkommnissen in St. Étienne, der Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft postete in seiner Instagram-Story ein schlichtes „außergewöhnlich“, mit einem „überrascht“-Emoji dahinter.

Weltmeister Nicolas Tagliafico (31) wies auf die vorigen Skandal-Szenen mit marokkanischen Fans hin: „Wollen wir jetzt mal über den Grund der Unterbrechung sprechen oder stellen wir uns einfach dumm? Ich weiß schon, was man gesagt hätte, wenn es andersrum gewesen wäre.“

Nationalspieler Alejandro Garnacho (20) von Manchester United schrieb: „Ich möchte jetzt bis ans Ende meines Lebens keinen Tweet mehr lesen, dass Argentinien von Schiedsrichtern bevorzugt wird.“

Bei den Triumphen Argentiniens bei der WM 2022 in Katar und zuletzt bei der Copa América war des Öfteren über eine mögliche Bevorzugung der Südamerikaner von Seiten der Schiedsrichter diskutiert worden.

Fest steht, dass die Szenen vom 24. Juli 2024 in St. Étienne ein Nachspiel haben werden. Und auch einen Platz in der olympischen Geschichte ist dem Chaosspiel sicher.