In der Schlussphase des Beachvolleyball-Endspiels kommt es bei den Olympischen Spielen zum Streit. Womit der Schiri so seine Probleme hat, gelingt schließlich dem DJ: die Gemüter zu beruhigen.
Mega-Zoff beim BeachvolleyballFinalistinnen gehen sich fast an die Gurgel – plötzlich singt das ganze Stadion
Packendes Beachvolleyball-Finale am Freitagabend! Die Brasilianerinnen Ana Patricia und Duda haben im Schatten des Eiffelturms Gold aus der Sandgrube geholt. Im Olympia-Endspiel gegen die Kanadierinnen Melissa Humana-Paredes und Brandie Wilkerson gab es aber auch ordentlich Zoff.
In der entscheidenden Phase des dritten Satzes gab es beim Stand von 11:8 plötzlich Redebedarf. Am Netz redeten die Duos aufeinander ein, vor allem Ana Patricia und Brandie hatten ordentlich Beef.
Nach Zoff im Sand: DJ spielt Friedenshymne
Offenbar hatte die Brasilianerin gedacht, dass Brandie, deren Familie direkt hinter den Brasilianerinnen saß, zuvor in ihre Richtung gejubelt hatte. Als Brandies Teamkollegin Melissa einen Schmetterball verschlug, lächelte die Brasilianerin provokant in Richtung der kanadischen Blockspielerin. Die ließ das nicht auf sich sitzen.
Es folgte eine hitzige Diskussion am Netz – mit jeder Menge Einsatz der jeweiligen Zeigefinger. Der Schiedsrichter musste eingreifen, um die Gemüter zu beruhigen. „Ladies, ladies, ladies“, versuchte er zu beschwichtigen. Auch die Trillerpfeife der Netzschiedsrichterin kam immer wieder zum Einsatz, blieb aber zunächst wirkungslos.
Nach einer knappen Minute kamen die Sportlerinnen selbst zu der Einsicht, dass sie nun genug diskutiert hatten. Brandie und Ana Patricia wurden mit einer Gelben Karte ermahnt. Doch noch war das letzte Kapitel des Aufregers nicht erzählt.
Denn nun hatte der DJ, offenbar mit einem harmoniebedürftigen Gemüt ausgestattet und schwer betrübt über die unschönen Szenen unten im Sand, eine Eingebung. Aus seiner Playlist grub er kurzerhand die Friedenshymne „Imagine“ von John Lennon aus. Ein X-Video der Szene siehst du hier:
Auf den Tribünen sorgte er damit für großen Jubel. Und auch bei den Damen auf dem Platz war der Zoff nun vergessen. Als sie den Song erkannte, konnte Brandie ihr Lachen nicht zurückhalten, klatschte zusammen mit ihrer Teamkollegin Beifall. Auch die Brasilianerinnen schienen zunächst amüsiert.
Auch interessant: Millionen Menschen rätseln – dieser Olympia-Auftritt lässt alle fassungslos zurück
Dass sich die Pause für eine Gesangseinlage der Fans nun aber noch länger hinzog, sorgte im Sand schnell wieder für Frust. Die vier Athletinnen wollten – verständlicherweise – das Finale um Gold weiterspielen. Und auch der DJ hatte bald ein Einsehen und ließ die Musik verstummen. „Here we go“ – los geht's, so seine Ansage.
Die kam vor allem bei den Brasilianerinnen an, die den dritten Satz schließlich mit 15:10 für sich entschieden. Die Weltmeisterinnen von 2022 beendeten damit eine 28 Jahre lange Durststrecke. Seit der Olympia-Premiere der Sportart 1996 in Atlanta hatte kein brasilianisches Frauenpaar mehr Gold gewonnen. Bronze ging an die Schweizerinnen Tanja Hüberli und Nina Brunner.