Er hatte nur noch einen ZahnSprinter Jakobsen feiert größten Sieg nach Horror-Sturz

Fabio Jakobsen jubelt mit erhobenen Armen nach seinem Etappensieg bei der Vuelta.

Fabio Jakobsen jubelt am 17. August 2021 nach dem Sieg bei der vierten Etappe der Vuelta in Molina de Aragón.

Radprofi Fabio Jakobsen hat den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Gut ein Jahr nach seinem Horror-Sturz mit schweren Verletzungen triumphierte der Sprinter bei der Vuelta.

Molina de Aragón. Bei seinem Horror-Sturz am 5. August 2020 hielt die Radsport-Welt den Atem an. Jetzt jubeln Fans und Kollegen mit Sprinter Fabio Jakobsen (24). Der Niederländer gewann am Dienstag (17. August 2021) die vierte Etappe der Vuelta und feierte den größten Erfolg seiner Karriere.

Zum ersten Mal kam Jakobsen bei einer Etappe während einer der großen Rundfahrten als Sieger ins Ziel. Entsprechend emotional der Jubel, nachdem die Fortführung seiner Karriere im vergangenen Jahr noch am seidenen Faden gehangen hatte.

Fabio Jakobsen jubelt über ersten Sieg bei einer großen Rad-Rundfahrt

„Es ist ein Traum, der wahr wird. Nach dem Unfall war es ein langer Weg zurück“, sagte Jakobsen nach seinem Sieg und ergänzte: „Aber ich bin glücklich, dass ich hier bin. Es hat viel Zeit und viele Anstrengungen vieler Menschen gekostet. Dies ist auch ihr Sieg.“

Bei der Polen-Rundfahrt in Kattowitz kommen etliche Radprofis bei einem Massensturz zu Fall.

Der folgenschwere Sturz am 5. August 2020 bei der Polen-Rundfahrt in Kattowitz. Das Rad von Fabio Jakobsen (l.) fliegt durch die Luft, der Sprinter landet in den Absperrgittern.

Bei der Polen-Rundfahrt war er damals vom Niederländer Dylan Groenewegen (28) beim Schlussspurt in die Absperrgitter gedrängt worden und spektakulär zu Fall gekommen. Er zog sich lebensbedrohliche Kopf- und Gesichtsverletzungen zu, hatte nur noch einen einzelnen Zahn.

Etliche Operationen waren anschließend nötig, das lädierte Gesicht wurde von den Ärzten mit über 130 Stichen genäht.

Fabio Jakobsen setzt sich in Punktewertung bei Vuelta ab

Doch nach langer Leidenszeit kämpfte sich Jakobsen Stück für Stück zurück, gewann im Juli bei der Tour de Wallonie bereits eine Etappe und empfahl sich so für die Vuelta-Teilnahme. Dort folgte am Dienstag der große Erfolg.

Auf der Etappe von El Burgo de Osma nach Molina de Aragón setzte er sich im langgezogenen Schlussspurt vor dem Franzosen Arnaud Démare (29) und dem Dänen Magnus Cort Nielsen (28) durch. In der Punktewertung liegt er jetzt mit 32 Punkten vor Jasper Philipsen (23) vom Team Alpecin-Fenix vorne.

Die Gesamtführung der Vuelta behauptete Rein Taaramäe (34) vor Kenny Elissonde (30) und Primoz Roglic (31). Bester deutscher Fahrer ist Ben Zwiehoff (27) vom Team Bora-hansgrohe auf Platz 65 mit 6:31 Minuten Rückstand. (bc)