„So ist eben Biathlon“Kann erst nicht antworten: Italienerin bricht in ZDF-Interview in Tränen aus

Lisa Vittozzi mit der großen Kristallkugel.

Lisa Vittozzi feiert ihren ersten Sieg im Gesamtweltcup. (Foto: 17. März 2024)

Lisa Vittozzi brach während des Live-Interviews beim ZDF in Tränen aus. Der Grund war ihr Erfolg im Gesamtweltcup, den sie erst im letzten Rennen klargemacht hatte.

von Nico-Jan Ames  (nja)

Sie hat es geschafft, konnte es selbst kaum glauben und brachte unter Tränen kein Wort mehr heraus. Zu groß waren die Emotionen bei der italienischen Biathletin Lisa Vittozzi (29).

Im Massenstart von Canmore reichte ihr am Sonntag (17. März 2024) der 21. Platz mit fünf Schießfehlern, um sich ihren großen Traum zu erfüllen.

Lisa Vittozzi: „Ich bin richtig stolz“

Das Interview mit ZDF-Reporter Nils Kaben (56) war nach dem Gewinn ihrer ersten Kristallkugel im Gesamtweltcup nochmal eine riesige Herausforderung. Die Tränen kullerten und die Freude war riesig. Die Fragen im Interview konnte sie erst nach einer kurzen Pause beantworten.

„Das bedeutet mir unheimlich viel“, sagte Vittozzi dann schließlich, als sie sich gefasst hatte: „Es gab in der Vergangenheit so viele Hochs und Tiefs. Jetzt wird ein Traum wahr. Ich bin richtig stolz.“

Nachdem sie sich bei der WM in Nove Mesto im Februar in ihrer zehnten Saison ihre erste Einzel-Goldmedaille sichern konnte, folgte jetzt der nächste Meilenstein und der erfolgreichste Winter ihrer Karriere.

Vittozzi musste in der Vergangenheit viele Rückschläge verkraften. 2019 musste sie sich hinter Landsfrau Dorothea Wierer (33) mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Die Schießleistungen sanken, Corona und der Wirbel um den Konflikt mit Wierer belasteten die Venetierin.

Die Saison 2021/22 war schließlich der Tiefpunkt ihrer Karriere. Vittozzi wurde nur 31. im Gesamtklassement und blieb ohne ein Podest. Danach ging die Entwicklungskurve wieder nach oben, auch wegen des neuen Trainerteams um Alexander Inderst (44) und Jonne Krähkönen (50).

Genau deshalb weiß sie auch, wie sich ihre Konkurrentin Ingrid Landmark Tandrevold (27) aus Norwegen fühlt.

Lange Umarmung im Ziel: „Tolle Kollegin“

Die Norwegerin patzte zu oft in den vergangenen Rennen, verlor ihr gelbes Trikot in der Verfolgung und brach ebenfalls vor laufender Kamera in Tränen aus.

Am Sonntag zeigte sie sich nach ihrem achten Platz aber als faire Verliererin und empfing Vittozzi als erste Gratulantin im Ziel. Nach einer langen Umarmung äußerte Vittozzi sich zu ihrer Konkurrentin.

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„Ingrid ist eine tolle Kollegin und es bedeutet mir viel, dass sie mir sofort gratuliert hat“, sagte Vittozzi: „Sie hätte den Gesamtweltcup genauso verdient gehabt. Aber so ist eben Biathlon.“

Auch für die deutsche Läuferin Janina Hettich-Walz gab es am Sonntag etwas zu feiern. Die 27-Jährige konnte sich im Massenstart den zweiten Platz sichern und stand so das erste Mal in ihrer Karriere in einer Einzel-Disziplin auf dem Podest. Nun geht es für die Frauen in die 258-tägige Weltcup-Pause.