Viel los beim ersten Tennis-Highlight des Jahres: Bitteres Aus für den Kölner Tennis-Profi Oscar Otto in der ersten Runde bei den Australien Open und ein prominenter Spieler muss passen.
„Wie eine Mülltonne“Wutrede von Kölner Tennisprofi nach Australien-Aus – ein Star sagt kurzfristig Start ab
Tennisprofi Oscar Otte (29, Köln) ist nach seinem Erstrunden-Aus bei den Australian Open mit sich selbst hart ins Gericht gegangen. „Ich stand gefühlt wie eine Mülltonne auf dem Platz und habe es einfach überhaupt nicht hinbekommen, mal einen vernünftigen Return mit der Rückhand reinzuspielen“, sagte der Davis-Cup-Spieler nach der verdienten 2:6, 4:6, 7:6 (7:2), 5:7-Niederlage im Melbourne Park am Montag (16. Januar 2023) gegen den Qualifikanten Shang Juncheng.
Gegen den erst 17 Jahre alten Chinesen fand Otte von Beginn an überhaupt nicht ins Match. „Da muss man ganz offen und ehrlich zu sich sein: Es lag heute größtenteils an mir. Gegen so einen Gegner muss man über Aufschlag und Return kommen – das hat heute überhaupt nicht geklappt“, sagte der Kölner: „Einfach Wahnsinn, was heute passiert ist. Ich kann es immer noch nicht richtig glauben.“
Australien Open: Oscar Otte völlig frustriert nach Erstrunden-Aus
Otte war auch deshalb so enttäuscht, weil er in der Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres „bis zur Kotzerei“ gearbeitet habe. „Körperlich habe ich mich auf dem Platz gut gefühlt, ich hätte noch zehn Sätze spielen können. Dass dann das Tennis und der Kopf nicht da sind, ist frustrierend“, meinte der 29-Jährige.
Der Sport sei „teilweise echt ätzend, aber ich liebe es trotzdem und bleibe dran“. Seit seiner Knieverletzung im Vorjahr konnte Otte nur noch selten Topleistungen abrufen. Womöglich sucht er nun die Hilfe von Mentaltrainern. „Vielleicht war da etwas im Kopf, da müsste man mal mit dem Experten sprechen“, sagte Otte. Er habe sich „unwohl gespielt, irgendwie verklemmt. Im Unterbewusstsein ist da vielleicht etwas.“
Unterdessen gibt es einen prominenten Ausfall schon vor dem Turnierstart: Australiens Hoffnungsträger Nick Kyrgios hat seine Teilnahme an den Australian Open in Melbourne kurzfristig abgesagt. Der 27 Jahre alte Wimbledon-Finalist leidet unter Knieproblemen und soll sich in seiner Heimat Canberra einer Arthroskopie unterziehen. Der extrovertierte Profi kann damit zu seinem Erstrundenmatch gegen den Russen Roman Safijullin nicht antreten, Denis Kudla (USA) rückt dafür nach.
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„Es ist brutal und ein einfach schlechtes Timing“, sagte Kyrgios: „Ich bin am Boden zerstört. Es ist mein Heim-Grand-Slam.“ Auch zur Titelverteidigung im Doppel mit seinem Kumpel Thanasi Kokkinakis kann Kyrgios nicht antreten. Sein Physio Will Maher sagte, eine Untersuchung habe eine Zyste als Folge eines kleinen Risses in seinem Außenmeniskus gezeigt. Kyrgios bestand einen Belastungstest bei einem Vorbereitungsmatch gegen Novak Djokovic am Freitag letztlich nicht.
Vor dem Beginn der Australian Open hatte Kyrgios auch eingeräumt, dass die hohen Erwartungen im eigenen Land durchaus Stress in ihm auslösten. Aber der streitbare Profi sagte auch, er fühle sich geehrt, als Titelanwärter eingeschätzt zu werden. (dpa, sid)