Rafael Nadal hat bei den Australian Open das Finale erreicht. Er feierte am Freitag einen nicht ganz so leichten Sieg. Im zweiten Halbfinale sorgte Daniil Medwedew für Wirbel.
Australian OpenEklat im Halbfinale: Sieger Medwedew beschimpft Schiri als „dumm“ und „kleine Katze“
Der Spanier Rafael Nadal (35) schreibt weiter Geschichte. Bei den Australian Open steht er im Finale nach einem hart umkämpften Sieg am 28. Januar 2022 gegen den Italiener Matteo Berrettini. Der ist mit 25 zehn Jahre jünger als der Sieger.
Am Ende gewann Nadal nach knapp drei Stunden mit 6:3, 6:2, 3:6, 6:3. Es war ein hart umkämpfter Sieg, auch wenn das Ergebnis am Ende deutlich aussieht. Berrettini (Wimbledon-Finalist) hatte sich bis zum Schluss gewehrt, mit allem, was er hat.
Daniil Medwedew sorgt bei Australian Open für Wirbel
Im anderen Halbfinale zwischen Stefanos Tsitsipas (Griechenland) und dem Russen Daniil Medwedew kam es zum Eklat. Am Ende gewann Medwedew 7:6, 4:6, 6:4 und 6:1.
Zwischenzeitlich war es wild. Tsitsipas wurde von seinem Vater Apostolos von der Tribüne aus gecoacht. Das ist verboten. Medwedew legte sich daraufhin im zweiten Satz mit Schiedsrichter Jaume Campistol an, forderte eine Verwarnung. Er attackierte den Unparteiischen, sagte, dass er „dumm“ und „verrückt“ sei. „Warum bist du im Halbfinale so schlecht? Guck mich an, wenn ich mit dir rede“, brüllte Medwedew den Schiedsrichter an.
Medwedew machte dann eine obszöne Geste, daraufhin gab es eine Verwarnung gegen den Russen. Als Medwedew dann in eine Pause ging legte er sich weiter mit dem Schiri an und forderte eine Verwarnung für Apostolos und Stefanos Tsitsipas. Wenn der Schiri sie nicht aussprechen würde, dann, so Medwedew nach einer kurzen Pause (er überlegte wohl, wie er den Schiedsrichter beleidigen könnte), dann sei er „eine kleine Katze“. Eurosport-Experte Boris Becker sagte: „Der Schiedsrichter verliert die Kontrolle über das Match.“ Ein Oberschiedsrichter setzte sich dann unter die Loge von Papa Tsitsipas, um ihn zu kontrollieren.
Nach dem Spiel entschuldigte sich Medwedew beim Schiedsrichter: „Sorry. Negative Emotionen helfen mir nicht weiter.“
Nadal ist derweil nur noch einen Schritt vom historischen 21. Grand-Slam-Triumph entfernt. Er steht zum sechsten Mal im Endspiel von Melbourne.
Nadal zum 29. Mal im Grand-Slam-Finale
Insgesamt ist es Nadals 29. Grand-Slam-Finale. In Australien konnte er bislang einzig 2009 den Titel gewinnen – nun nimmt er den nächsten Anlauf und trifft im Endspiel am Sonntag auf Medwedew. Nadal würde sich mit dem Titelgewinn in der ewigen Major-Bestenliste von Novak Djokovic (34) und Roger Federer (40, aktuell alle 20 Titel) absetzen. Tennis-Wahnsinn um Nadal!
Der Schweizer Federer konnte wegen einer Verletzung nicht am ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Australien teilnehmen. Der Serbe Novak Djokovic wurde nach langem Hickhack um seine Corona-Dokumente vor dem Turnierstart aus Australien ausgewiesen. Jetzt will Nadal die Chance nutzen und alle übertrumpfen.
Von den körperlichen Problemen Nadals aus dem Viertelfinale war zunächst nichts zu spüren, er dominierte das Duell mit Berrettini, der als erster Italiener das Endspiel von Melbourne erreichen wollte. Nadal spielte seinen Gegner konsequent auf der Rückhand an. Ab dem dritten Satz war Berrettini gegen den nun nicht mehr so agilen Nadal im Match, konnte die Partie aber nicht mehr drehen. (ubo/sid)