In Wimbledon liegen nach etlichen Unterbrechungen die Nerven blank. Vor allem bei einem Match gab es hitzige Diskussionen.
„Dann werde ich dich verklagen“Streit in Wimbledon eskaliert – Profi droht mitten im Match
Es ist für viele noch immer das prestigeträchtigste Tennis-Turnier der Welt. Doch irgendwie läuft es in diesem Jahr in Wimbledon noch nicht rund.
Der Regen hat an den ersten Tagen den Spielplan komplett durcheinander gewirbelt. Während einige Profis schon in der dritten Runde stehen, hatten andere – darunter auch Olympiasieger Alexander Zverev (26) – bis zum Donnerstag (6. Juli 2023) noch nicht mal ihr Erstrunden-Match bestritten.
Berrettini droht Schiedsrichter nach Sturz in Wimbledon
Die vielen Regenunterbrechungen sind nicht nur lästig, sondern setzen auch die Organisatoren unter Druck. Schließlich soll der Turnierplan irgendwie eingehalten werden. Das führte am Mittwochabend (5. Juli) zu unschönen Szenen.
Nachdem ihr Match am Dienstag wegen Regens abgebrochen worden war, standen sich die beiden Italiener Matteo Berrettini (27) und Lorenzo Sonego (28) am Mittwochabend wieder gegenüber.
Als drittes Match auf Platz 12 war das Spiel angesetzt. Als es nach mehreren Regenschauern endlich so weit war, waren die Bedingungen alles andere als ideal. Auf dem Platz bildete sich in den Abendstunden Feuchtigkeit, das Tennis-Match wurde zur Rutschpartie!
Im Tiebreak des dritten Satzes erwischte es zunächst den früheren Wimbledon-Finalisten Berrettini, der sich übel auf die Nase legte. Der Römer gewann den Satz anschließend trotzdem, beim Satzball war es Sonego, der fies ausrutschte. Danach wollten beide nicht mehr weiterspielen, diskutierten mit dem Schiedsrichter.
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Doch der Referee kam nach einer Prüfung der Platzverhältnisse dem Wunsch der zwei Kumpels nicht nach. Schließlich wurde zu diesem Zeitpunkt auf den anderen Plätzen auch noch gespielt. Doch Berrettini wollte das nicht hinnehmen. „Wenn ich mich verletze, werde ich dich verklagen!“, wütete er Richtung Schiedsrichter. Ein Video der Szene ist bei Sky zu sehen.
Sein Frust war durchaus verständlich, wenn man sich seine Verletzungsgeschichte in den vergangenen Monaten anschaut. Zuletzt verpasste er die French Open wegen einer Bauchmuskelverletzung, im vergangenen Jahr musste er unter anderem seine Wimbledon-Teilnahme absagen.
Die Verantwortlichen wollten das Match aber unbedingt noch an diesem Tag beenden – also wurde weitergespielt. Bis Sonego erneut ausrutschte und stürzte. Sie würden auf keinen Fall weiterspielen, machten beide Spieler nun dem Oberschiedsrichter klar. Beim Stand von 6:7, 6:3, 7:6, 1:1 aus Berrettini-Sicht wurde die Partie schließlich doch abgebrochen.
„Wenn beide Spieler sich einig sind, dass die Bedingungen zu gefährlich sind, sollte es wirklich nicht so lange dauern, bis abgebrochen wird“, twitterte der britische Tennis-Journalist Tumaini Carayol. Der Schweizer Star Stan Wawrinka (38) gab ihm recht. „Ja. Das ist verrückt“, kommentierte der dreimalige Grand-Slam-Champion.
Für Berrettini und Sonego ging es am Donnerstag weiter. Versuch Nummer drei, dieses Match der ersten Runde doch noch über die Bühne zu bringen. Und diesmal kam den Profis weder Regen noch Abendtau in die Quere: Bei bestem Wetter gewann Berrettini den vierten Satz mit 6:3 und zog in die zweite Runde ein.