Tennis-AufregerSpielerin geht nach Unsportlichkeit weinend vom Feld – Publikum buht gnadenlos

Dieser Tennis-Aufreger beschäftigt aktuell viele Sport-Fans bei Social Media. Rund um die Niederlage von Zhang Shuai in Budapest lief praktisch alles falsch, was falsch laufen konnte.

von Béla Csányi  (bc)

Tränen-Drama beim Grand-Prix-Turnier in Budapest! Wenige Tage nach dem Wimbledon-Abschluss gewann Lokalmatadorin Amarissa Tóth (20) im Duell gegen die an Nummer zwei gesetzte Chinesin Zhang Shuai (34) nicht gerade auf die feine englische Art.

Zhang brach die Begegnung am Dienstag (18. Juli 2023) letztlich unter Tränen ab, sah sich nicht imstande, weiterzuspielen. Der Vorfall sorgte für viel Aufsehen und Kritik in den sozialen Medien.

Tennis-Aufreger: Chinesin zieht sich nach Punkte-Ärger zurück

Im ersten Satz stand es 5:5, als es zu einer strittigen Linienentscheidung kam. Zhang schlug eine Vorhand diagonal über den Platz, erwischte dabei dem Vernehmen nach noch die Linie. Der Linienrichter hatte den Ball jedoch im Aus gesehen. Auch die Stuhlschiedsrichterin, die sich auf den Aschenplatz begab, um sich den Abdruck des Balles anzuschauen, bestätigte die Entscheidung.

Weil Zhang sich noch immer nicht einverstanden zeigte, bat sie darum, mit der Turnierleitung zu sprechen. Zwar wurde die Begegnung mit dem Duell um einen weiteren Punkt fortgesetzt, aber die Meinungsverschiedenheiten über die strittige Entscheidung gingen weiter.

Dann der große Aufreger: Toth ging zielstrebig zur Markierung und wischte sie mit der Schuhsohle weg, um mögliche Diskussionen über den Abdruck ein für allemal zu beenden. „Warte, warte, warte! Lass die Markierung stehen“, rief Zhang. „Was tust du da? Warum tust du das?“ Hier gibt es den Vorfall im Video:

Von Sekunde zu Sekunde wurde deutlicher, wie sehr Zhang die Unsportlichkeit beschäftigte, kurz darauf nahm sie zunächst eine Behandlungspause, begann zu schluchzen. Wenig später gab sie schließlich auf, wirkte auf ihrer Bank völlig aufgelöst.

Zhang Shuai von Publikum bei Tennis-Turnier ausgepfiffen

Und die Fans in Budapest? Statt Beistand für die Gast-Spielerin aus Fernost gab es geschlossenen Jubel für Tóth, Zhang wurde sogar gnadenlos ausgebuht. Die Siegerin riss zudem jubelnd den Arm hoch, nachdem Zhang ihr höflich die Hand gereicht hatte.

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Bei Instagram ließ die Chinesin anschließend aber doch noch Dampf ab, beschwerte sich über den Vorfall und dankte für den Zuspruch. Bei Social Media hatten viele Sport-Fans die Vorfälle aus Ungarn kritisch kommentiert und sich über fehlendes Fair-Play der Siegerin beklagt.

„Absolut ekelhaftes Verhalten“, schrieb die Australierin Ajla Tomljanovic (30), aktuell Nummer 62 der Weltrangliste, auf Twitter. „Shuai ist ein besserer Mensch als viele von uns, weil sie der Schiedsrichterin und dem Mädchen die Hand geschüttelt hat.“ Die Turnierleitung von Budapest hat sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert.