Tennis-Drama in ParisSuperstar muss verletzt aufgeben – Vorteil oder Nachteil für Zverev?

Der Titelverteidiger ist raus! Eine Knieverletzung zwingt den serbischen Tennisstar zur Aufgabe bei den French Open. Davon profitiert sein Gegner – und der neue Weltranglistenerste Jannik Sinner.

Titelverteidiger Novak Djokovic (37) wird bei den French Open in Paris nicht zu seinem Viertelfinalmatch am Mittwoch antreten und dadurch seine Führung in der Weltrangliste verlieren. Der serbische Tennisstar zog seinen Start wegen einer Innenmeniskus-Verletzung im rechten Knie zurück, wie der Veranstalter am Dienstagnachmittag bekannt gab.

Viertelfinalgegner Casper Ruud (25) aus Norwegen steht damit kampflos als erster Halbfinalist fest. Er wäre der übernächste Gegner von Alexander Zverev, sollte sich der 27 Jahre alte Hamburger in seinem Viertelfinale am Mittwoch gegen den Australier Alex De Minaur (25) durchsetzen.

Sinner ist die neue Nummer eins

Für Zverev ist das Djokovic-Aus Vorteil und Nachteil zugleich. Zwar geht er der abgelösten Nummer eins in einem möglichen Halbfinale aus dem Weg. Andererseits wäre sein Gegner Ruud dann ausgeruht, gegen den Norweger hatte Zverev im letzten Jahr den Kürzeren gezogen.

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Durch die Absage wird der 37-jährige Djokovic nicht nur auf seinem angestrebten Weg zum 25. Grand-Slam-Turniersieg gestoppt, er verliert auch den ersten Platz in der Weltrangliste an Jannik Sinner (22).

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Der Australian-Open-Gewinner, der während der Djokovic-Absage am Dienstag mit 6:2, 6:4, 7:6 (7:3) gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow (33) ins Halbfinale einzog, wird der erste Italiener an der Spitze der Weltrangliste.

Das sei „ein besonderer Moment“ für ihn, sagte der 22-Jährige im Sieger-Interview auf dem Court Philippe Chatrier: „Es ist für jeden Spieler ein Traum, die Nummer 1 der Welt zu sein.“ Der Rückzug von Djokovic sei jedoch keine schöne Sache, „ich wünsche ihm alles Gute“.

Djokovic war bei seinem Fünf-Satz-Sieg am Montag gegen den Argentinier Francisco Cerúndolo (25) auf dem Sand im Court Philippe Chatrier weggerutscht und hatte sich dabei das rechte Knie verletzt. Schon während des Matches hatte sich der Serbe deswegen beim Oberschiedsrichter beschwert: „Ich habe mir das Knie verrenkt. Ich rutsche und schlittere die ganze Zeit.“

„Das ist eine schwere Verletzung und die geht auch nicht morgen wieder weg. Das macht mich ein bisschen sprachlos“, sagte Djokovics Ex-Trainer Boris Becker (56) bei Eurosport. Die Tennis-Ikone gratulierte aber Sinner: „Das ist ein historischer Moment im Tennis – eine neue Nummer eins, die gerade spielt und noch gar nichts davon weiß. Ganz verrückt. Italien wird ihn feiern!“ (nis/dpa)