Weil er einen Matchball vergibt, verliert Tennis-Profi Marc Polmans die Nerven. Leidtragender seines Ausrasters ist der Stuhlschiedsrichter.
Tennis-EklatProfi schießt Schiri mit voller Wucht ab – Sekunden zuvor hatte er Matchball
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Marc Polmans in Aktion am 12. Oktober 2020.
Folgenschwerer Ausraster beim ATP-Turnier in Shanghai! Nach einem vergebenen Matchball verliert Tennis-Profi Marc Polmans (26) am Dienstag (3. Oktober 2023) komplett die Nerven, schlägt einen Ball unkontrolliert und mit voller Wucht weg.
Leidtragender ist der britische Stuhlschiedsrichter Ben Anderson, der die Filzkugel mitten ins Gesicht bekommt. Aus kurzer Distanz nicht nur schmerzhaft, sondern richtig gefährlich.
Tennis-Profi trifft Schiedsrichter mitten im Gesicht
Auch für Polmans hat die Szene Folgen: Statt sich beim Stand von 6:6 im Tiebreak des zweiten Satzes womöglich einen weiteren Matchball zu erspielen, ist die Partie für ihn beendet. Niederlage wegen Disqualifikation! Über weitere Strafen wird die ATP noch entscheiden.
Polmans, Nummer 140 der Welt, hatte das Qualifikations-Match zuvor buchstäblich auf dem Schläger, setzte aber bei seinem Matchball einen Rückhand-Volley ins Netz. Statt Polmans steht nun sein Gegner Stefano Napolitano (28) aus Italien im Hauptfeld des hoch dotierten Masters-Turniers.
Ein Video der Szene seht ihr hier:
„Dafür gibt es keine Entschuldigung“, schrieb Polmans Landsmann John Millman (34) bei X (vormals Twitter) über den Ausraster. „Ich hoffe wirklich, dass es dem Schiedsrichter gut geht. Sie (die Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen, Anm. d. Red.) sollten in ihrem Arbeitsumfeld sicher sein.“ Millman betonte aber auch, wie schlecht sich sein Tennis-Kollege nun sicher fühle. „Er ist vermutlich der netteste Mensch, den ich kenne.“
Beim Tennis kommt es immer wieder vor, dass Spielerinnen und Spieler ihren Frust an Schlägern oder Bällen auslassen. Wenn sie dabei jemanden – egal ob absichtlich oder unabsichtlich – treffen, sind die Schiris angehalten, die Profis zu disqualifizieren. So endeten 2020 die US Open für Novak Djokovic vorzeitig, weil er unbedacht einen Ball nach hinten geschlagen und dabei eine Linienrichterin am Hals getroffen hatte.
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Der französische Stuhlschiedsrichter Arnaud Gabas am 5. Februar 2017, nachdem er von einem Ball im Gesicht getroffen wurde.
Dass eine solche Aktion auch richtig gefährlich werden kann, musste vor sechs Jahren Arnaud Gabas erfahren. Der französische Schiedsrichter wurde 2017 bei einem Davis-Cup-Match von einem Frust-Schlag des damals erst 17-jährigen Kanadiers Denis Shapovalov getroffen und erlitt eine Augenhöhlenfraktur. Shapovalov versprach damals, er werde so etwas nie wieder tun.
Ben Anderson hatte nun mehr Glück als sein Schiedsrichter-Kollege. Ersten Berichten zufolge sei der Schotte trotz des Gesichtstreffers „okay“.