Knapp einen Monat ist es her, dass russische Kräfte damit begannen, die Ukraine anzugreifen. Der frühere ukrainische Tennis-Profi Sergej Stachowski ist als Freiwilliger in seinem Heimatland und berichtet.
Ukraine-KriegEx-Tennis-Profi jetzt beim Militär: Stachowski schildert grauenhafte Zustände
Bereits seit rund drei Wochen ist der ehemalige Tennisprofi Sergej Stachowski (36) Teil des ukrainischen Militärs. Freiwillig ist er in sein Heimatland gekommen, um es gegen den russischen Angriff zu verteidigen.
Im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ am Dienstag (22. März 2022) äußerte sich der 36-Jährige zu den Zuständen in seinem Land, über Russlands-Präsident Wladimir Putin (69) und andere Freiwillige.
Ex-Tennis-Profi Stachowski sorgt sich um Ukraine
Stachowski macht sich große Sorgen um das Schicksal seines Heimatlandes Ukraine. „Wenn man Putin sagen hört, dass die Ukraine nie existiert hat, dass sie von der Sowjetunion, von Lenin, erschaffen wurde, dass sie nie eine Geschichte hatte, dann versteht man: Sollte die Ukraine diesen Krieg verlieren, wird sie aus allen Geschichtsbüchern getilgt werden.“ Der frühere Tennis-Profi führte sein Horror-Szenario weiter aus: „Sie wird als Land von der Erde verschwinden.“
Auch das Vorgehen des russischen Machthabers Wladimir Putin (69) ordnet er ein: „Ich verstehe, um die Ukraine zu kontrollieren, müssen sie die Mehrheit der Ukrainer abschlachten“, erklärte der ehemalige Sportler, dessen Familie mit seinen drei Kindern in Budapest lebt.
Stachowski auch in Kontakt mit Novak Djokovic
Bereits vor zwei Wochen äußerte sich Stachowski über Instagram und teilte den Screenshot einer WhatsApp-Unterhaltung mit dem serbischen Superstar Novak Djokovic (34), der ihm seine Unterstützung anbot.
Doch nicht nur das! Stachowski spielte bis Januar professionell Tennis, jetzt patrouilliert der 36-Jährige als Freiwilliger der Territorialverteidigung in der Hauptstadt Kyjiw, um dort für Ordnung und Sicherheit zu sorgen.
Stachowski zu russischer Armee: „Sie schlachten Familien ab“
Die Stimmung unter den Freiwilligen in Kyjiw sei derzeit gut, aber jeder sei auch besorgt „über die anderen Städte, die verwüstet werden und wo Menschen sterben. Jeder ist super motiviert, aber auch wütend und bereit, sich an der russischen Armee für ihre Gräueltaten zu rächen, für das, was sie der Zivilbevölkerung antun. Sie schlachten Familien ab, töten Zivilisten, vergewaltigen“, schilderte Stachowski.
Eine Kapitulation seines Heimatlandes schließt er kategorisch aus. „Es ist nett, dass einige Leute denken, dass eine Kapitulation das Töten stoppt. Doch gerade Deutschland sollte wissen, welchen Preis Frankreich und Polen zahlten, als sie kapitulierten.“ (dpa/sto)