Ein Tennis-Star, der das Regelwerk der eigenen Sportart nicht kennt? Gibt's nicht – könnte angenommen werden. Doch nun gab's mal wieder einen Regel-Fauxpas bei einem Grand-Slam-Turnier.
„Das war verrückt!“Zu früh gefreut: Neue Nummer eins vergisst wichtige Tennis-Regel
Groteske Szene beim US-Open-Halbfinale der Damen: Im Spiel zwischen Aryna Sabalenka (25, Belarus) und ihrer Konkurrentin Madison Keys (28, USA) hat sich die Erstgenannte im wahrsten Sinne des Wortes zu früh gefreut – weil sie glaubte, bereits gewonnen zu haben.
Der Grund für diesen Irrtum: Eine Regeländerung, die im vergangenen Jahr bei allen Grand-Slam-Turnieren im Tennis eingeführt worden war.
US Open: Aryna Sabalenkas Jubel kommt zu früh
Den ersten Satz hatte Aryna Sabalenka 0:6 an Keys abgeben. Im zweiten Satz schlug sich die Belarussin jedoch wesentlich besser und gewann den Satz 7:6. Der entscheidende Tie-Break endete deutlich 7:1.
Im dritten, dem finalen Satz mussten Sabalenka und Keys beim Stande von 6:6 wieder in den Tie-Break. Und wieder erzielte Sabalenka den scheinbar entscheidenden siebten Punkt. Sie ließ daraufhin ihren Schläger fallen und schlug die Hände vors Gesicht.
Hier siehst du die Szene im Video bei Twitter (neuerdings X):
Was Sabalenka, die ab kommenden Montag die neue Nummer 1 der Damen-Weltrangliste sein wird, nicht auf dem Schirm hatte: Bei Grand-Slam-Turnieren wird der entscheidende Match-Tie-Break nicht bis sieben, sondern bis 10 gespielt. Diese Regel gilt seit dem vergangenen Jahr einheitlich für alle Grand-Slam-Turniere, hat sich bei ihr aber augenscheinlich noch nicht eingebrannt.
Sabalenka vollbrachte den Finaleinzug letztlich doch noch, erzielte drei weitere Punkte (Endstand im Match-Tie-Break: 10:5) und zog somit ins Finale der diesjährigen US-Open ein. Dort trifft die 25-Jährige am Samstag (9. September) auf Coco Gauff (19, USA). Sabalenka gestand nach dem gewonnenen Halbfinal-Match: „Ich dachte, dass wir bis sieben spielen. Das war verrückt! Als ich in die Box schaute, sagte mein Team mir, dass es bis zehn geht.“
Sabalenka ist nicht der erste Tennis-Star, dem diese Regelung Gelächter beschert hat. Bei den Australian Open im Januar 2023 passierte Danielle Collins (29, USA) dasselbe. Im Spiel gegen Karolina Muchova (27, Tschechien) war Collins ebenfalls der Auffassung, nach dem siebten Punkt im Tie-Break den Sieg errungen zu haben.
Collins erläuterte im Anschluss: „Ich habe noch nie einen Tiebreak im dritten Satz bei einem Grand-Slam-Wettbewerb spielen müssen.“ Weiter sagte sie: „Das hat mich schon beschämt. Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn sich ein Loch aufgetan hätte, in dem ich verschwinden kann.“