Horror-Unfall in ItalienNach Tod von Rad-Star Davide Rebellin: Lkw-Fahrer in NRW verhaftet

Ein halbes Jahr nach dem Unfalltod von Rebellin ist in Deutschland ein Lkw-Fahrer verhaftet worden.

Ein halbes Jahr nach dem Unfalltod von Davide Rebellin (hier im Februar 2016) ist im Juni 2023 in Deutschland ein Lkw-Fahrer verhaftet worden.

Im November 2022 starbt der italienische Ex-Radprofi Rebellin nach einer Kollision mit einem Lkw aus Deutschland. Dessen Fahrer wurde nun ein halbes Jahr später verhaftet.

Gut ein halbes Jahr nach dem tödlichen Verkehrsunfall von Ex-Radprofi Davide Rebellin ist ein deutscher Lkw-Fahrer in Nordrhein-Westfalen Mitte Juni 2023 verhaftet worden.

Der Mann habe sich am Donnerstag (15. Juni 2023) in Begleitung seines Verteidigers den Behörden in Steinfurt gestellt, teilte Oberstaatsanwalt Elmar Pleus von der Generalstaatsanwaltschaft Hamm auf Anfrage mit.

Nach Tod von Rad-Star Rebellin: Lkw-Fahrer in NRW verhaftet

Zuvor hatten die italienischen Behörden mitgeteilt, dass der Deutsche dank eines europäischen Haftbefehls verhaftet worden sei.

Der Mann soll den ehemaligen Weltklasse-Athleten Rebellin am 30. November 2022 nahe des norditalienischen Ortes Montebello Vicentino mit seinem Sattelschlepper bei einer Ausfahrt erfasst und tödlich verletzt haben.

Rebellin, der kurz zuvor seine Profikarriere beendet hatte, war auf einer Trainingsfahrt. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, befindet sich der Mann in Auslieferungshaft in Münster. Der Senat des Oberlandesgerichts Hamm prüft, ob ein förmlicher Auslieferungshaftbefehl erlassen wird.

Ihm wird Tötung im Straßenverkehr – ein Straftatbestand in Italien – sowie unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Laut EU-Recht hat die deutsche Justiz 60 Tage Zeit, über eine Auslieferung des Mannes an Italien zu entscheiden. Sollte der Beklagte einer Überstellung zustimmen, ist er innerhalb von zehn Tagen nach Italien zu bringen.

Tod von Rebellin: Schäden an der Karosserie festgestellt

Wie die Carabinieri weiter ausführten, hätten Auswertungen der Überwachungskameras am Unfallort, Zeugenaussagen sowie gemeinsame Ermittlungen mit Behörden in Österreich, Slowenien und Deutschland ergeben, dass der Fernfahrer mit dessen Sattelschlepper in den Unfall verwickelt war.

Zudem wurde festgestellt, dass der Mann nach dem Unfall ausstieg, sich dem am Boden liegenden Rebellin näherte, dann aber zurück in die Fahrerkabine stieg und wegfuhr.

Nachdem das Fahrzeug Ende Dezember sichergestellt worden war, seien bei Untersuchungen an der Karosserie Schäden entdeckt worden, die zu einer Kollision mit einem Fahrrad passen, hieß es weiter.

Zudem stellten die Experten fest, dass nach dem Unfall der Lkw an jener Stelle mit einem starken Reinigungsmittel geputzt worden war.

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Rebellin war ein Spezialist für Eintagesrennen und gewann 2004 für das deutsche Team Gerolsteiner innerhalb einer Woche die Klassiker Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich.

1996 hatte er zudem eine Etappe des Giro d'Italia für sich entschieden. Später schrieb er negative Schlagzeilen, als ihm Olympia-Silber 2008 in Peking wegen Dopings aberkannt wurde. Nachkontrollen im April 2009 hatten ihn der Einnahme mit dem Blut-Doping-Präparat Cera überführt. Er wurde für zwei Jahre gesperrt, stritt Dopingvergehen und Betrug bis zuletzt aber stets ab. (dpa)