Keine Lust auf das Kamera-Motorrad: Marc Soler hat auf der 17. Etappe der Tour de France einen TV-Mitarbeiter mitten im Rennen angeschnauzt. Anschließend begann das große Rätselraten.
Rätselraten bei Tour de FranceWas brüllt er da gerade? Fahrer schnauzt Kameramann an
von Béla Csányi (bc)
Die Tour de France rast auf ihre letzten Gipfel zu! Die dritte und damit letzte Woche ist beim größten Radrennen der Welt längst angebrochen. Kein Wunder, dass mit schwindenden Kräften auch die Zündschnur ab und an ein wenig kürzer wird.
Auf der 17. Etappe von Saint-Paul-Trois-Chateaux nach Superdevoluy hatte Marc Soler (30) vom Team Emirates am Mittwoch (17. Juli 2024) schon nach dem ersten Renn-Drittel die Faxen dicke.
Marc Soler schimpft Richtung Kameramann bei Tour de France
114,5 Kilometer vor dem Ziel raunzte er einen Kameramann an. Anschließend entbrannte nicht nur in den Sozialen Netzwerken das Rätselraten darüber, was der Spanier dem TV-Mitarbeiter in seiner Landessprache an den Kopf geworfen hatte.
Auf einer Abfahrt strampelte der Teamkollege von Tour-Leader Tadej Pogacar (25) gerade einige Meter hinter dem Peloton, als ein Kamera-Motorrad neben ihn fuhr und Soler für einige Sekunden ins Bild nahm. Der war damit aber überhaupt nicht einverstanden, schnauzte den Kameramann auf Spanisch an und gab diesem zu verstehen, nach vorne abzuhauen.
Der Umgangston machte schon deutlich, dass Soler alles andere als begeistert war. Uneinigkeit herrschte jedoch darüber, was genau der Berg-Spezialist da bei Tempo 50 gebrüllt hatte.
Bei Social Media regte sich schnell Verärgerung wegen des Vorwurfs, Soler habe den Fernseh-Mitarbeiter als „geistig zurückgeblieben“ bezeichnet.
Allerdings bedeutet das spanische Wort „retrasado“ in anderem Kontext auch, sich zurückfallen zu lassen – eben so, wie es der Radprofi in jenem Fall getan hatte, um sich mit einigem Abstand zum Feld am Teamfahrzeug mit Verpflegung einzudecken.
In der deutschen Übertragung bei Eurosport deutete Experte und Ex-Profi Jens Voigt die scharfe Ansage dann auch entsprechend. In der ARD merkte Kommentator Florian Kurz ebenfalls an, dass Soler sich habe zurückfallen lassen und das Kamera-Motorrad ihn nun auf dem Weg zum Teamfahrzeug störe.
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In der spanischen Übertragung wurde das Aufreger-Thema wegen der Reaktionen des TV-Publikums auch Minuten später noch behandelt. So stellte Kommentator Carlos de Andrés beim Sender Teledeporte klar: „Es ging so schnell, dass manch einer zu Hause Sachen gehört haben will, die so nicht gesagt worden sind.“
Ein User beim Kurznachrichtendienst X befand jedoch unabhängig von der genauen Wortwahl: „Für mich ist das respektlos von Soler gegenüber einer Person, die ihrer Arbeit nachgeht. Wenn alle sich so verhalten würden, machen die Kameraleute da nicht mehr mit.“