„Er hat es nicht geschafft“Trauerfall: Biathlon-Star bricht bei Siegerehrung in Tränen aus

Bronzemedaillen-Gewinner Vetle Sjaastad Christiansen weint bei der Siegerehrung nach der Verfolgung.

Bronzemedaillen-Gewinner Vetle Sjaastad Christiansen weint am 11. Februar 2024 bei der Siegerehrung nach der Verfolgung.

Bei Biathlet Vetle Sjaastad Christiansen mischte sich nach dem Verfolgungsrennen bei der WM Freude über Bronze mit großer Trauer.

Die norwegischen Biathleten laufen die Konkurrenz in Grund und Boden. Am Sonntag belegten die Skandinavier in der Verfolgung der Männer bei der WM die ersten fünf Plätze.

Doch in den Jubel auf dem Siegerpodest mischten sich bittere Tränen. Vetle Sjaastad Christiansen (31) muss schon zum zweiten Mal in seinem Leben bei einer Weltmeisterschaft einen Schicksalsschlag verkraften.

Christiansen verlor schon seine Oma während einer WM

Der Drittplatzierte weinte bei der Siegerehrung um seinen Opa (†97). Christiansens Großvater war am Freitag verstorben, die Nachricht erreichte Christiansen während der WM in Nove Mesto. „Es war also ziemlich schwierig, mich für dieses Wochenende zu motivieren“, sagte Christiansen dem norwegischen TV-Sender NRK.

„Meine Eltern haben ihm gesagt, dass er noch bis zum Wochenende durchhalten solle, dann käme ich. Aber er hat es nicht geschafft“, so der am Boden zerstörte Enkel, der bereits am Samstag (10. Februar) im Sprint Bronze geholt hatte.

Besonders bitter: Im vergangenen Jahr war ebenfalls während des Saison-Höhepunkts Christiansens Oma (†93) verstorben. Freude über die Medaille mischten sich auf dem Siegerpodest mit der Trauer. „Es war ein bisschen beides, denn dieses Jahr wie letztes Jahr habe ich bei der WM einen Großelternteil verloren“, erklärte Christiansen.

Christiansen kam in der Verfolgung hinter seinen Landsmännern Johannes Thingnes Bö und Sturla Holm Laegreid ins Ziel. Dahinter folgten Johannes Dale-Skjevdal und Tarjei Bö. „Beide Großeltern sitzen jetzt im Himmel, genießen Biathlon und feuern bei einer Tasse Kaffee ihren Enkel an“, sagte Weltmeister Bö über den Trauerfall in der Familie seines Teamkollegen.

Die Deutschen hatten nach ihren schwachen Sprintergebnissen nichts mit den Topplatzierungen zu tun. Johannes Kühn wurde 15. direkt gefolgt von Benedikt Doll und Philipp Horn. Philipp Nawrath kam als 21. ins Ziel. (mit dpa)