Ukraine-KriegTod nach Luftangriff: Trauer um Kampfsport-Champion Jewhen Swonok (†22)

Der ukrainische Kickboxer Jewhen Swonok beim Weltcup in Ungarn.

Der ukrainische Kickboxer Jewhen Swonok (r.) beim Weltcup in Ungarn. Der Kampfsportler starb beim russischen Angriff auf eine Schule in der Ukraine.

Trauer um das ukrainische Kickbox-Talent Jewhen Swonok. Der 22-Jährige hatte sich nach der russischen Invasion der Armee angeschlossen und starb vergangene Woche beim Luftangriff auf eine Schule.

Die Sport-Welt betrauert ein weiteres Todesopfer infolge der russischen Angriffe auf die Ukraine. Wie heimische Medien am Montag (7. März 2022) übereinstimmend berichteten, ist der ukrainische Kickbox-Meister Jewhen Swonok (†22) bereits vergangene Woche beim Beschuss der Stadt Tschernihiw im Norden des Landes ums Leben gekommen.

Die rund 150 Kilometer nördlich von Kiew gelegene Großstadt (knapp 300.000 Einwohner) war zuletzt mehrfach massivem Beschuss durch Russland ausgesetzt, bei dem zahlreiche Zivilisten starben und große Teile der Stadt zerstört wurden.

Ukraine trauert um Kickboxer Jewhen Swonok

In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder russische Angriffe gegeben, denen am Donnerstag (3. März) auch Swonok zum Opfer fiel. Nach Ausbruch des Krieges hatte er sich der ukrainischen Armee zur Territorialverteidigung angeschlossen.

Wie der öffentlich-rechtliche ukrainische Rundfunk „Suspilne“ berichtete, sei der Kampfsportler beim Beschuss einer Schule durch Kampfpiloten gestorben, in der er sich zum Zeitpunkt des Luftalarms aufgehalten hatte. Erst als am Sonntag (6. März) alle Opfer geborgen werden konnten, wurde Swonok identifiziert.

„Niemand hat erwartet, dass er zu den Waffen greift. Er war ein sehr ruhiger, stiller und guter Kerl und ein talentierter Athlet“, zitierte „Suspilne“ einen Freund des Kickboxers: „Da er neu in die Reihen der Territorialverteidigung gestoßen war, war ihm noch nicht einmal ein Amt zugeteilt worden. Er wartete darauf, weitergeschickt zu werden.“

Kickboxer Jewhen Swonok bereitete sich auf Meisterschaft vor

Laut Trainer Sergej Lisjuk hatte sich Swonok auf die ursprünglich für Ende März angesetzten nationalen Meisterschaften vorbereitet, als Ende Februar die russische Invasion der Ukraine ihren Anfang nahm. Trotz fehlender militärischer Erfahrung habe er sich umgehend bereit erklärt, den Streitkräften beizutreten.

Swonok hatte mehrmals bei den ukrainischen Landesmeisterschaften triumphiert, beim Weltcup in Budapest im vergangenen September gewann er in der Klasse bis 57 Kilogramm die Silbermedaille. „Seine Sportkarriere fing gerade erst an“, sagte Lisjuk: „Wir wollten uns gerade mit ihm für internationale Wettkämpfe qualifizieren.“

Neben Swonok forderte der russische Angriff mit Raketen und Flugzeugen vom 3. März laut ukrainischen Medienberichten weitere 47 Todesopfer. Die Zahl der Toten nach dem russischem Beschuss zwei Tage später soll sogar noch höher liegen. (bc)