Alle sind sich einig, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auch im Sport sanktioniert werden muss. Ein ukrainischer Skeletoni nimmt nun das IOC in die Pflicht.
Ukraine-KriegOlympia-Teilnehmer fordert Höchststrafe für Russland-Unterstützer
Der ukrainische Skeletoni Wladislaw Heraskewitsch (23) fordert, dass Athleten, die den russischen Angriffskrieg in der Ukraine öffentlich unterstützen, lebenslang gesperrt werden sollen.
„Sie sollten niemals mehr Teil der olympischen Familie oder der Sportfamilie generell sein. Und Menschen, die still bleiben, sollten auch sanktioniert werden, aber natürlich nicht lebenslang gesperrt werden“, sagte der 23-Jährige dem „Deutschlandfunk“.
Russen, die die Ukraine unterstützen, „und davon gibt es in Russland ein paar“, sollten Hilfe erhalten und die Möglichkeit haben, „für ein anderes Land an den Start zu gehen. Nicht die Ukraine, aber ein anderes Land“, sagte Heraskewitsch.
Heraskewitsch nimmt IOC in die Pflicht
„Warum werden Athleten gesperrt, wenn sie dopen? Weil sie damit alle belügen und betrügen. Und damit auch sich selbst schaden. Aber wenn Athleten den Krieg unterstützen, dann schaden sie der ganzen Ukraine und zerstören unser Leben. Deshalb sollten diese Sanktionen härter sein als bei Dopingfällen“, forderte der Sportler, der mit einer eigenen Hilfsorganisation in seiner Heimat Opfern des Krieges hilft.
Heraskewitsch sieht auch das Internationale Olympische Komitee in der Pflicht. Sport sei nicht unpolitisch, sondern Teil der Politik. „Vor allem in Russland. Wenn ein mehrfacher Olympiasieger im Luschniki-Stadion in Moskau auftritt und zum Teil der Kriegspropaganda wird, dann werden seine Fans auch anfangen, diesen Krieg zu unterstützen. Natürlich ist der Sport politisch.“ Das IOC unterstütze den Krieg nicht, stehe für Frieden: „Aber dann soll das IOC auch mithelfen, diesen Krieg zu beenden.“
Heraskewitsch bereits bei Olympia mit Zeichen
Wladislaw Heraskewitsch war bereits bei Olympia 2022 in Peking mit einer Protest-Aktion aufgefallen. Nach einem seiner Läufe hielt er einen Zettel mit der Aufschrift „No war in Ukraine“ (Kein Krieg in der Ukraine) in die Fernsehkamera.
Das IOC untersagt den Sportlerinnen und Sportlern eigentlich politische Zeichen bei den Olympischen Spielen. Heraskewitsch bekundete trotzdem seine Meinung. Knappe zwei Wochen später begann der russische Angriffskrieg in der Ukraine. (dpa)